mehrere Männer sitzen im Büro bei einer guten Atmosphäre zusammen

Wertschätzung bedeutet, den Wert zu schätzen, den eine andere Person einem entgegen bringt. Egal ob beruflich, oder privat. Jeder Mensch sollte die Anerkennung bekommen, die er in seinem Handeln entgegen bringt.

Oft erlebe ich, dass nicht einmal mehr die Worte „Bitte“ und „Danke“ genutzt werden. Ein Lächeln zu schenken scheint schon fast unmöglich.

Katharina war schon seit langem in ihrem Beruf unglücklich. Eigentlich wusste sie nicht warum. Sie arbeitete in der Kundenberatung einer Versicherung und mochte die Arbeit. Das war schließlich der Beruf, den sie erlernt hatte.

War sie schon zu lange in dem Job? Oder war es das Umfeld. Klar, es gab einige personelle Veränderungen, aber noch immer hatte sie nette Kolleginnen. Sie verbrachten gemeinsam die Mittagspause und halfen sich gegenseitig.

Doch meist verließ sie frustrierter und ein wenig traurig die Arbeit, als sie morgens an ihrem Schreibtisch erschien.

Woran lag es nur? Sie hatte sich ein paar mal intern um eine andere Position beworben. Doch die Chefetage hatte sich für einen anderen Kollegen entschieden. Das ärgerte sie jedes mal und ließ sie auch an ihrem eigenen Selbstwert zweifeln.

War sie etwa nicht gut genug? Warum sahen die anderen nicht, wie gut sie arbeitete?

Sie traute sich aber auch kein klärendes Gespräch mit ihrer Chefin zu, da sie Angst vor der Antwort hatte. Es war ein Dilemma. Sie wurde immer unzufriedener und irgendwann begann sie sich nach einer neuen Stelle umzusehen.

Die Kündigung sprach sie unter dem Vorwand, dass sie etwas Neues ausprobieren wolle, aus. Nicht einmal zu dem Zeitpunkt traute sie sich, die Wahrheit anzusprechen.

Sie hoffte einfach nur, dass im neuen Job alles anders und besser wurde.

Wertschätzungskultur fördern

Auf Angestellte wirkt es motivierend und sie entwickeln mehr Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber. Es steigert das Wohlbefinden und fördert die Teamentwicklung.

Das Institut für Berufsberatung in München fand einen engen Zusammenhang zwischen fehlender Wertschätzung und psychischem Stress (Burnout) der Angestellten in den Unternehmen.

Studien zeigen, dass Mitarbeiter häufig die Unternehmen wegen ihrer Vorgesetzten verlassen, nicht wegen der Tätigkeit.

Eine Studie der ManpowerGroup zeigt, dass Mitarbeiter zufriedener sind, wenn wie  regelmäßig ehrliches Feedback von ihren Vorgesetzen bekommen und ehrliches Interesse an ihnen gezeigt wird.

Anerkennung bedeutet demnach nicht immer in monärer Weise, sondern auch im Zuhören und auch Lob aussprechen.

Wertschätzung ist eine Haltung – ein Wert, der dem Gegenüber Respekt schenkt.

Menschen wollen sich gesehen und gebraucht fühlen – in allen Lebensbereichen, aber eben auch im beruflichen Umfeld.

Passend dazu:  Erfolgreich sein - Natürlich ist es hart, sonst wäre es ja jeder

Wertschätzungstipps für Führungskräfte

1) Regelmäßige Teamevents

2) Mitarbeiter-oder Team-Awards

3) On-und Offboarding von Mitarbeitern bewusst gestalten

4) Wertschätzungstage während des Jahres einplanen

5) Mitarbeiter-Kooperationen, in den die Angestellten vergünstigte Tarife für beispielsweise gesundheitsfördernde Maßnahmen erhalten

Meine persönliche Erfahrung zeigt, dass die berufliche Weiterentwicklung von Mitarbeitern in Unternehmen meist zu kurz kommt. Selten werden die Stärken des Angestellten gefördert und die ihm wichtigen, beruflichen Ziele festgelegt.

Anerkennungsprogramme am Arbeitsplatz

Gary Chapman und Paul White beschreiben in ihrem Buch „Die 5 Sprachen der Mitarbeitermotivation“, dass Mitarbeiter sich die Gewissheit wünschen, dass das was sie tun, von Bedeutung ist. Wenn niemand bemerkt, wie sehr er sich einsetzt, schwindet die Motivation.

Folge davon: Die Verbundenheit – auch innerhalb des Teams – geht verloren.

Nach Gary Chapman sind Menschen verschieden und sprechen auch in der Wertschätzung eine unterschiedliche Sprache: Für den einen ist es das anerkennende Wort, was zählt und für den anderen eine Auszeichnung.  Manche wünschen sich mehr Unterstützung im Team, oder Anerkennung in Form von regelmäßig gemeinsame Ziele und Verbesserungsvorschläge erörtern.

Es wird auf Pünktlichkeit und Loyalität des Mitarbeiters geachtet, aber wie sieht es im umgekehrten Fall aus? Fragt dein Arbeitgeber, wie es dir geht, wenn du einmal krank bist, oder fragt er nur, wann er wieder mit deinem Erscheinen rechnen kann?

Die Hypothese des Buches von Gary Chapman basiert darauf, dass jeder Mitarbeiter, der Wertschätzung und Anerkennung erfährt, sich langfristig in einem Unternehmen wohl fühlt. Es erhöht die Zufriedenheit und schafft ein positives Arbeitsklima.

Mitarbeiterbindung durch Wertschätzung

Umfragen zufolge existiert in großen Unternehmen häufig eine gewisse Umständlichkeit in einzelnen Arbeitsprozessen und das Fehlen von Möglichkeiten für Weiterentwicklung.

Richard David Precht äußerst sich in seinem Buch „Freiheit für alle“ zum Thema Arbeit. Darüber äußert er sich in einem Interview mit NWX: „Die Arbeit hat sich verändert hin zu Werten, wie Sinn, Spaß und Work-Life-Balance. Menschen sind von Natur aus lernwillig und diese intrinsische Motivation darf nicht verloren gehen.
Eine Flexibilität an Zeitgestaltung und Anerkennung sind zwei wichtige Komponenten für ein gutes Arbeitsumfeld.“

Beginne bei dir

Wie zeigst du Wertschätzung gegenüber Kollegen und Vorgesetzten?

„Erfolg hat 3 Buchstaben: T-U-N“ – von Goethe

Deshalb sei du die Veränderung, die du dir wünschst und lass auch deinen Vorgesetzten wissen, was dir wichtig ist.

Oder mit den Worten von Tony Robbins gesprochen:

„Wenn du nur die Dinge tust, die du schon immer getan hast, bekommst du nur die Dinge, die du schon immer hattest!

Eure Cornelia Braun

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