Angst vorm Reden

Kennst du das auch? Du sitzt in einer Prüfung, bei einem Vorstellungsgespräch, bei einem Meeting deines ersten Jobs, darfst das erste Mal vor Deinem Team berichten und nichts geht mehr. Während andere mit ihrem angelernten Halbwissen den besten Eindruck erzielen, knotest du deine Finger, und all die klugen Ideen und Vorschläge die du einbringen könntest bleiben ungesagt.

Der Grund ist oft ganz unspektakulär. Vielleicht hast du Angst im Fokus zu stehen, geprüft zu werden, etwas Falsches zu sagen – gängiger sind für die meisten die Begriffe Lampenfieber oder einfach Sprechangst. Sprechangst ist eine der am häufigsten vorkommenden Angststörungen überhaupt und ganz sicher eine derjenigen, die am einfachsten zu behandeln sind.

Die Angst zu präsentieren – in der Schule fängt es vor der Klasse an

Die Angst vor Gruppen zu sprechen beginnt meist im Kindesalter. Sie entsteht durch bestimmte Erfahrungen, wird aber auch anerzogen. Schließlich sollen wir stets bescheiden sein, zuhören statt selbst zu sprechen, brav sein. Wer sich das zu Herzen nimmt, der wird seine ersten Worte in der Grundschule mit klopfendem Herzen flüstern.

Wenn jetzt etwas schief geht, wenn gelacht, gewispert, gehustet wird, kann der Weg zur Angst vor einer Gruppe zu sprechen oder sich vor Menschen zu blamieren vorprogrammiert sein. Von nun an kann die Angst mit jeder Situation wachsen, mit jeder Prüfung, jedem Vortrag, jeder öffentlichen Äußerung.

Angst vor Referaten, Bewerbungsgesprächen und Assessment Centern

Während du dich in der Schule noch hinter deinen schriftlichen Arbeiten verstecken und so dein Abitur mit guten Noten bestehen kannst, wird es im Studium deutlich schwerer um öffentliche Auftritte herumzukommen. Schließlich ist es wichtig, dass du deine fachliche aber auch soziale Kompetenz durch Referate und Vorträge unter Beweis stellst.

Doch damit nicht genug. Nach dem Studium stehen Bewerbungsgespräche und Assessment Center an. Situationen in denen du dein Können unter Beweis stellen und überzeugen musst. Nur wenn du diese mit Bravour bestehst, bekommst du auch einen guten Job. Ganz egal wie gut dein Abschluss ist.

Spätestens jetzt ist es unerlässlich, deine Sprechangst in den Griff zu bekommen. Das scheint schwierig zu sein, ist mit der richtigen Methode jedoch recht gut umzusetzen. Am besten du kümmerst dich bereits während der Schule oder im Studium darum.

Präsentationsangst auflösen – so geht es!

Wie bereits beschrieben entsteht Redeangst oft schon in der Kindheit. Erste Angstauslöser schaffen eine unangenehme Situation, die sich durch Wiederholung verstärkt. Prüfungsangst wird also auch erlernt. Entsprechend geht es bei der Therapie darum, das Erlernte durch neue, positive Erfahrungen im Bereich der öffentlichen Auftritte auszutauschen.

Neue Erlebnisse zu generieren und so die Angst zu sozusagen umzuprogrammieren. Das Ziel ist dabei nicht mit der Angst leben zu können, sondern sie tatsächlich vollkommen aufzulösen und dir so neue Chancen zu ermöglichen.

Methoden gegen die Redeangst – Psychotherapie

Die traditionelle Methode hierfür ist die Psychotherapie – insbesondere die Verhaltenstherapie. Dabei werden angstauslösende Situationen geübt und Schritt für Schritt durch neue, positive Erfahrungen ersetzt. So erfährst du deine ersten Erfolgserlebnisse vor Gruppen zu sprechen und bekommst im Laufe der Zeit immer mehr Mut. Diese Methode ist sehr wirksam. Im Allgemeinen verlieren Patienten innerhalb von 6 bis 15 Monaten ihre Redeangst.

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Hypnose gegen Redeangst – Medizinische Hypnosetherapie

Wenn dir Psychotherapie zu lange dauert, dann gibt es eine wunderbare Alternative zur Psychotherapie in Form von einer Kurzzeittherapie. Sie arbeitet mit den gleichen Methoden – wirkt jedoch deutlich schneller.

Die Rede ist von der medizinischen Hypnosetherapie. Hypnose ist seit dem Jahr 2006 vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie als psychotherapeutische Behandlung anerkannt. Ihre Wirksamkeit wurde in verschiedenen Studien bestätigt. Darüber hinaus lässt sich die Wirksamkeit der Hypnose auch über bildgebende Methoden nachweisen, wie beispielsweise dem EEG.

Hierbei hat man festgestellt, dass in der hypnotischen Trance erlerntes Wissen und Verhalten besser und schneller memoriert wird, also neue positive Erlebnisse in der Trance gespeichert und integriert und somit im realen Leben leichter von Klienten genutzt werden können.

Die Hypnosetherapie ist näher am Ursprungsimpuls selbst, dem Auslöser der Angst und hilft deshalb auch schneller und effektiver. Auch die Hypnosetherapeutin stellt mit ihrem Klienten die angstauslösende Situation nach und übt ein anderes, angemesseneres Verfahren mit ihm ein.

Da der Lerneffekt in der Hypnose jedoch intensiver ist, verändert sich auch das Verhalten des Angstpatienten deutlich schneller. Klienten berichten auf die Art, dass sie bereits nach der ersten Hypnosesitzung in Teammeetings, Vorstellungsrunden im Studium oder Job das Wort ergriffen haben, ohne dass Angstgefühle da waren – mit einer fester Stimme und einer tiefen inneren Zuversicht der Veränderung.

Vergiss deine Präsentationsangst – plane deine Karriere

Du bist klug und innovativ? Du bist ein Profi auf deinem Gebiet, hast gute Ideen und noch so viel vor? Dann überlasse anderen nicht das Feld. Überwinde die Angst zu präsentieren, dich zu zeigen oder im Fokus der Aufmerksamkeit zu stehen: starte durch! Hypnose können in kurzer Zeit erste Etappenziele erreicht werden Menschen in schneller Weise von Präsentationsangst befreien.

Zur Autorin

Isabella Buschinger ist Hypnosetherapeutin in Berlin und arbeitet täglich in ihrer Hypnose Praxis mit Menschen, die in kurzer Zeit über sich hinauswachsen und Ängste überwinden.

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