Sorry

Eines der schlimmsten Dinge der Welt ist „Reue“. Du fühlst dich schlecht, weil du die alte Dame aus dem Weg geschoben hast, nur um im Regen ein Taxi zu erwischen? Oder hast du vielleicht heute morgen deiner Partnerin/deinem Partner eine unnötige Bemerkung über den Frühstückstisch geschoben und jetzt fühlst du dich schlecht deswegen?

Na dann tu es einfach nicht. Leichter gesagt als getan, oder?

Manchmal handeln Menschen intuitiv so, wie es ihnen in diesem Moment am besten erscheint, aber nach späterem, gründlichem Überdenken, wünschen sie sich wirklich, sie könnten es rückgängig machen.

hafawo präsentiert dir 5 Wege, um die gefürchtete Reue zu vermeiden und ein reines Gewissen zu behalten:

1. Denk nach bevor du handelst

Du musst dich selbst ziemlich gut kennen, damit dieser Tipp Wirkung zeigen kann. Sieh dir eine Situation und die möglichen Ergebnisse genau an, bevor du handelst. Wenn du Möglichkeit Nr. 1 wählst, wird das Ergebnis wahrscheinlich so aussehen, und es gibt eine gewisse Art, wie du dich fühlen wirst. Wählst du Möglichkeit Nr. 2, wird es zu einem anderen Ergebnis kommen, und du wirst dich dementsprechend auch anders fühlen.

Es ist schwer genau vorauszusagen, zu welchem Ergebnis dein Handeln führen wird. In den meisten Situation haben die Menschen jedoch eine auf Tatsachen beruhende Vermutung, welchen Einfluss ihre Tat auf andere und sich selbst haben wird.

Du bezahlst zum Beispiel deine Einkäufe, und die Kassiererin gibt dir das Wechselgeld für einen 20-Euro-Schein, obwohl du nur mit einem 10er bezahlt hast. Was tust du? Viele Menschen würden einfach aus dem Geschäft gehen, und sich über die zusätzlichen 10€ freuen. Sie rechtfertigen sich damit, dass es ein großes Geschäft mit viel Geld ist, die werden die 10€ nicht vermissen und sie geben dort ohnehin genug Geld aus.

Aber hast du auch an die Kassiererin gedacht, die nur einen geringen Stundenlohn erhält, und jetzt diese 10 Euro aus ihrer eigenen Tasche bezahlen muss? Wusstest du, dass die Frau bei mehreren Kassenminus ihren Job verlieren wird. Ich wette dieser Job ist für diese Person viel wichtiger als die 10€ für dich. Nebenbei, such nicht nach falschen Entschuldigungen um dich besser dabei zu fühlen, bewusst Geld einzustecken, das dir nicht gehört. Du wirst es später bereuen.

Ich habe dieses Szenario schon selbst von beiden Seiten aus miterlebt und ich kann dir sagen, ich habe es immer bereut mit dem Geld hinausgegangen zu sein, selbst wenn es nur ein paar Euro waren. Ich mache es nicht mehr und ich fühle mich viel besser. Ich gehe sogar ins Geschäft zurück und gebe das Geld zurück, wenn ich erst später bemerke, dass etwas nicht stimmt. Es ist nur ein geringer Preis, den man für ein reines Gewissen bezahlt.

2. Mach etwas, das du gerne tust

Wie viele Menschen da draußen gehen einem Beruf nach, den sie hassen, bleiben in einer Beziehung, in der sie unglücklich sind oder machen Dinge, die sie nicht gerne tun. Manche machen das teilweise, weil sie nicht IMMER das tun können, was sie gerne wollen.

Hier ist ein genereller Vorschlag: Wenn du gerne schreibst, starte einen Blog oder ein Tagebuch. Wenn du gerne snowboardest, hilf im Austausch für einen Pass bei einem Skilift aus. Geld ist kein Grund, etwas nicht zu tun. Es gibt immer einen Weg, das zu tun was du willst und ein erfülltes Leben zu führen; du musst lediglich die nötige Motivation aufbringen.

Wenn du deine Zeit mit Dingen verbringst, die du nicht gerne tust, wirst du nach einiger Zeit zurückblicken und erkennen, dass du unglücklich bist und du bereust, dass du nicht mehr getan hast, was dir gefällt.

3. Verbringe Zeit mit Menschen, die dir wichtig sind

Ich habe noch nie jemanden auf seinem Totenbett verkünden gehört: „Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit am Arbeitsplatz verbracht.“ Menschen, die mit Reue auf ihr Leben zurückblicken, wünschen sich meist, sie hätten mehr Zeit mit ihrer Familie und Freunden verbracht. Es hört sich abgedroschen an, aber im Leben dreht sich wirklich alles darum, so viel Zeit wie möglich mit geliebten Menschen zu verbringen. Wenn es dich glücklich macht, Zeit mit deinen Freunden zu verbringen, dann nimm dir die Zeit, um das oft genug zu tun, sodass du diese geknüpften Bande nicht verlierst.

Viele Menschen lassen ihren Beruf ihr ganzes Leben bestimmen. Ich mache das nicht. Ich habe Arbeit immer als ein Mittel zum Zweck gesehen. Sie ermöglicht mir einerseits, mich zu verwirklichen, und andererseits Dinge für meine kleine Familie und mich zu kaufen, die wir zum Leben brauchen. Ich will aber nur so viel arbeiten, dass wir ein gutes Leben führen können und ich so viel Zeit wie möglich mit ihnen verbringen kann. Ich habe auch viele Freunde die mir sehr nahe stehen. Ich versuche oft zwischen den beruflichen und familiären Verpflichtungen, Zeit für sie zu finden, weil ich diese Freundschaften aufrecht erhalten will und weil es mich glücklich macht, Zeit mit ihnen zu verbringen.

Passend dazu:  Thank you for being a friend - Anleitung zur ordentlichen Freundschaftspflege

Blas nicht die Geburtstagsfeier eines Freundes oder Grillen mit der Familie ab, um Arbeiten zu erledigen, die auch warten könnten. Los, geh zu den Menschen, die in deinem Leben wichtig sind. Du bereust es andernfalls sofort. Du wirst wahrscheinlich schon während du noch wo anders bist und etwas Unwichtiges tust, bereuen, dass du diese Zeit nicht mit diesen dir wichtigen Menschen verbringst. Du wirst nicht einmal warten und zurückblicken müssen, um hier Reue zu verspüren.

4. Sei aufrichtig

Die schlimmsten Menschen im gesellschaftlichen Zusammenleben sind die, die falsch oder unaufrichtig sind. Sei nicht einer jener Menschen, die jemandem etwas ins Gesicht sagen, und sich dann umdrehen um hinter seinem Rücken etwas Anderes, etwas Negatives über diese Person zu verbreiten.

Warum solltest du sowas tun? Hast du Angst dieser Person zu sagen, was du wirklich denkst? Bist du Schüchtern oder fehlt dir der Mut? Das ist verständlich. Vielleicht willst du die Gefühle dieser Person nicht aktiv verletzen und wahrscheinlich scheust du Konfrontationen. Oder vielleicht genießt du es auch nur, Leute niederzumachen um dich selbst besser zu fühlen. Warum auch immer, das ist eine kurzsichtige Lösung für ein langfristiges Problem. Auf kurze Zeit gesehen fühlst du dich besser, indem du andere fertig machst, oder indem du eine unangenehme Konfrontation meidest, aber das langfristige Problem ist, dass deine Unsicherheit dich dazu bringt, andere zu erniedrigen.

Du musst aufhören, so falsch zu sein, und stattdessen nach deinen wahren Gefühlen handeln.

Damit meine ich nicht, dass du jeden zur Rede stellen sollst, der dich nervt. Du hasst vielleicht die Person, die bei der Arbeit immer ein klein wenig Kaffee in der Kanne lässt, und sie nicht einfach ganz ausleert und die Kanne auswäscht. Du weißt vielleicht sogar wer diese Person ist. Schütte ihr nicht den Rest des Kaffee hinauf, wenn sie es das nächste Mal tut! Aber wenn es dich wirklich stört, dann sag etwas.

Ich gehörte früher zu den Menschen, die nie etwas sagen, wenn sie etwas stört und diese Sachen regten mich dann noch tagelang, wochenlang, ja teilweise sogar jahrelang auf, wenn ich an sie dachte. Ich hätte das tun oder dies sagen sollen. Wenn ich jetzt spüre, dass mich etwas stört, spreche ich es auf die angemessenste mir mögliche Art sofort an. Führt das zu einigen Konfrontationen und unangenehmen Situationen? Natürlich tut es das manchmal. Aber es fühlt sich so gut an, nicht bereuen zu müssen, nichts gesagt oder getan zu haben, dass ich das gerne in Kauf nehme.

Wenn du dich zurückhältst und nichts tust, wenn dich etwas stört, dann bist du nicht aufrichtig. Handle und sprich so, wie du wirklich fühlst, und du wirst viel weniger zu bereuen haben, als wenn du etwas sagst oder tust, das nicht deinen wahren Gefühlen entspricht.

5. Mache Dinge für dich selbst, nicht für andere

Es gibt so viele Menschen auf der Welt die Dinge nur aus Pflichtbewusstsein, Treue oder Schuld machen. Natürlich hat das im Leben von uns allen einen Platz. Du gehst wahrscheinlich nicht gerne zum Haus deiner Eltern um beim Aufräumen des Kellers zu helfen, aber du tust es, weil du dich verpflichtet fühlst. Das ist in Ordnung, aber lass es nicht dein Leben bestimmen. Ich kenne Menschen die nahezu alles machen, weil sie denken, dass es etwas ist, was die anderen von ihnen erwarten oder wollen. So geht man nicht durchs Leben.

Ich befürworte keineswegs völligen Egoismus, aber Nächstenliebe hat seine Grenzen. Du musst darüber nachdenken, was du gerne tun würdest, und es dann auch wirklich tun. Am Ende des Tages musst du in den Spiegel sehen, und mit dem was du getan und gesagt hast, zufrieden sein können. Du willst dich ja nicht später über die Leute, von denen du denkst, dass du ihnen einen Gefallen tust, ärgern, weil du dich fühlst als ob sie dich von dem abhalten, was du wirklich gerne tun würdest. Das passiert oft in Eltern-Kind-Beziehungen. Wie viele Menschen da draußen ärgern sich über ihre Eltern, weil sie das getan haben, von dem sie dachten, dass es die Eltern glücklich machen würde, nur um herauszufinden, dass dies nicht der Fall war?

Ich habe begonnen solche Texte zu schreiben, weil es mich glücklich macht. Ich finde es lustig und reinigend über Dinge zu schreiben, an die ich glaube und für die ich mich leidenschaftlich interessiere. Es ist im Grunde etwas sehr egoistisches, aber das ist in Ordnung. Etwas Egoismus ist von Nöten um sich zu verwirklichen und Reue zu vermeiden.

Wenn du am Ende deines Lebens stehst und zurückblickst, willst du keine Reue verspüren, deshalb folge diesen einfachen Ratschlägen, um dies zu vermeiden.

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