Frau springt in die Luft vor einer genialen Wandmalerei

Müde schlurft Lisa über den Flur in die Küche und schaltet die Kaffeemaschine an.
Wie eine Schlafwandlerin geht sie weiter ins Bad und blickt in den Spiegel.

Eigentlich ein eher flüchtiger Blick. Sie mag ihr Spiegelbild nicht. Eigentlich mag sie garnichts an sich.

Vor einigen Jahren fand sie sich noch ganz attraktiv, sie war unternehmungslustig und lachte viel.

Irgendwann fiel ihr auf, dass sie kaum noch lachte. Als hätte sie ihr Lachen verkauft – wie Timm Thaler ( aus dem Film :-))

Was war passiert?

Kurz blickte sie wieder in den Spiegel – eher gedankenversunken – nahm kaum ihr verzaustes Haar wahr und ihre Schultern, die sich nach vorne neigten.

Automatisch griff sie zur Zahnbürste und erinnerte sich zurück an ihre Kindheit.

Alleinsein ist nicht gleich sich einsam fühlen

Sie war ein einsames Kind. Zuerst ein „Schlüsselkind“ und dann ein Scheidungskind. Ihre schönste Kindheit erlebte sie bei ihren Großeltern. Hier durfte sie spielen, wurde liebevoll umsorgt und fühlte sich zu Hause.

Als ihre Großeltern verstarben fühlte sie sich das erste Mal einsam. Sie erinnerte sich noch genau, wie sie bereits mit 16 Jahren in ihrer ersten eigenen Wohnung saß. Die Wohnung wirkte dunkel und kalt. Doch ihre Eltern waren zu sehr mit sich beschäftigt, als dass sie dort weiter leben konnte.

Sie war mitten in der Ausbildung als die Hiobsbotschaft der Scheidung kam. Ihre Mutter war komplett mit der Situation überfordert und konnte sich nicht auch noch um ein „Pubertier“ kümmern.

Ihr Vater zog in eine andere Stadt, um einen Neuanfang zu starten.
Rückblickend konnte Lisa sagen, dass sie damals sehr unter der Situation litt. Ihr Selbstbewusstsein, das sowieso nicht sonderlich stark war, litt noch mehr. Sie fühlte sich ungeliebt und nicht gesehen.

Das zog sich, wie ein roter Faden, durch die kommenden Jahre. Sie suchte (unbewusst) Anerkennung bei Ihren Freundinnen und Arbeitskollegen. Doch niemand ahnte von ihrer Sehnsucht und sie wusste damals nicht, dass auch kein anderer für ihr Bedürfnis verantwortlich war.

So zog sie unglückliche Beziehungen an, wie das Obst die Fruchtfliege.
Immer häufiger wechselte sie den Job und damit auch Freundschaften, um aus dem Dilemma heraus zu kommen. Doch es wurde immer stärker, da sie mit jedem neuen Anfang einsamer wurde.

Eines Tages flatterte ein Flyer in ihren Briefkasten, in dem ein sozialer Verein Beratung in Lebenskrisen anbot.

Die Kunst Schwäche zugeben können

Einem ersten Impuls folgend, meldete sie sich dort an und ging zunächst mit einem „komischen“ Gefühl dort hin.

Das Beratungszimmer war hell und groß. Die Sonne schien durch die Fenster und sie hörte die Vögel zwitschern.

Nach einigen Minuten des Wartens kam eine freundlich lächelnde Frau herein und stellte sich als Eva vor.

Eva forderte sie auf einfach mal zu erzählen, was sie gerade bewegte.

Im ersten Moment dachte Lisa, dass sie doch eigentlich gar kein Problem hätte. Sie war gesund, hatte Arbeit und ihr letzter ärztlicher Check up war ebenfalls gut ausgefallen.
Doch dann war da die andere Seite an ihr: Bei der Arbeit immer schnell verletzt, wenn eine Kollegin sie kritisierte. Alles nahm sie sich sehr zu Herzen und traute sich kaum etwas zu erwidern.

Am Wochenende lag sie stundenlang lethargisch auf dem Sofa und wusste nichts mit sich anzufangen.

Eva stellte ihr ein paar Fragen über ihre Kindheit und Erfahrungen aus Schule und Beruf. Dann stellten sie gemeinsam fest, dass sich alle Situationen ähnelten. Immer sah sich Lisa als Opfer, als nicht geliebt, oder wahrgenommen an.

Die Beraterin führte dann aus, dass wir immer entscheiden können, wie wir mit einer Situation umgehen.

Meist geben wir den einzelnen Geschehnissen eine Bewertung aufgrund unserer Erfahrungen und Überzeugungen.

Die Reaktion folgt dann entsprechend unserer Überzeugungen, oder besser aus unseren alten Verletzungen.

Wir können vielleicht nicht immer die Ereignisse beeinflussen, jedoch die Bewertung durchaus.

Wenn wir uns also schon quasi präventiv eine paar positive (Glaubens)Sätze ( = Affirmationen) überlegen, fällt es uns leichter, diese im Ernstfall einzusetzen.
Wir haben immer schnell das Worst-Case-Szenario parat. Warum nicht das Best-Case-Szenario??

Natürlich half es Lisa nicht allein ein paar gute Worte mantramäßig auszusprechen. Es war wie ein Training. Immer wieder den Best-Case sich auszudenken erforderte ihre ganze Phantasie und viel Bewusstsein.

Mehr zu diesem Thema kannst du hier lesen.

Neue Routinen entwickeln benötigen Übung

Eva erstellte ihr einen richtigen Trainingsplan, um in die Umsetzung zu kommen.
In weiteren Stunden ergründeten sie, woher ihre Urängste und ihr erschüttertes Urvertrauen kam.

Passend dazu:  Freude und Gelassenheit im Alltag mit deinem Hund verwirklichen

Doch was viel wichtiger war, war die Tatsache, dass Lisa sich bestimmte Verhaltensmuster bereit gelegt hatte. Wie ein Kostüm für einen bestimmten Anlass, verhielt sie sich immer wieder anders in für sie unangenehmen Situationen.

Beispielsweise zog sie sich komplett zurück, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlte. Tagelang schmollte sie wie ein kleines Kind, dem man den Schokoriegel weggenommen hatte.

Wenn eine Auseinandersetzung anstand, versuchte sie besonders freundlich und verständnisvoll zu sein, um trotzdem akzeptiert zu werden. So wurde häufig durch ein „Nein“ von ihrer Seite ein „Ja“ für die andere Seite.

Anschliessend fühlte sie sich natürlich frustriert und nicht verstanden, belohnte sich dann mit viel Schokolade, um ihre Wut zu unterdrücken. Nicht selten knallten dann zu Hause Türen, oder es flog etwas gegen die Wand.

Alles natürlich immer unter „Ausschluss der Öffentlichkeit“. So konnte keiner erfahren, wie es ihr tatsächlich ging.

Ausser vielleicht einem Gedankenleser, konnte niemand erahnen, was ihr wirklich wichtig war.

Eva gab ihr ein paar Kommunikations-Tools an die Hand, um sich besser mitteilen zu können, ohne Angst vor Konsequenzen haben zu müssen.

Steckt in dir auch ein bischen Eva?? Dann hier ein paar Kraftgeber, die dich manche Hürde leichter nehmen lassen und dich mental aufbauen:

3 Tipps um Schwächen in Stärken umzuwandeln

1) Das A-B-C-Modell immer wieder , wie eine Schablone, auf Situationen legen.

A steht für Analyse. Keine Sorge, es ist nicht der Sigmund Freud in dir gefragt. Lediglich immer wieder vergleichen, wann eine ähnliche Situation, dich in eine ähnliche (Gefühls)lage gebracht hat. Meist werden wir schnell in der Kindheit fündig, aber auch in aktuelleren Situationen.

B steht für Beobachten. Beobachte dich selbst. Wie reagierst du in immer wieder kehrenden Situationen: Beleidigt, wütend, frustriert, oder ängstlich?
C steht für Controll. Kontrolliere, ob du dein neues Bewertungssystem anwendest, oder immer wieder in die alten Verhaltensmuster fällst.

2) Was sind nun die neuen Bewertungsmuster:

Neue Affirmationen ( du erinnerst dich – das Best-Case-Szenario:-))
Nur Mut , es wird schon gut

Mit Babyschritten vorwärts gehen ist besser, als zurück zu sehen

Leichtigkeit ist meine Freundin

Ich bin es wert mir etwas Gutes zu tun

Ich wage den ersten Schritt
Ich versuche in meinen Möglichkeiten das umzusetzen, was geht

3) Erstelle deinen Trainingsplan

Nimm deine neuen Kraftgeber als Ritual in deine tägliche Routine mit auf. Denn nur so gelangen sie über dein Bewusstsein in dein Unterbewusstsein.

„Kraftgeber“ können alles Mögliche sein! Nicht nur Worte, besser sogar Aktivitäten.
Wann immer du dich sch….. fühlst, bewege dich: Durch den Raum, oder draußen. Dadurch werden in Sekundenschnelle Stresshormone abgebaut.

Verharren wir im Stress, katapultiert uns der in den Überlebensmodus und da zählt nur noch Flucht, oder Erstarren (Flight, or Freeze) Kampf gehört auch noch dazu, aber den wollen wir meist wegen der erwünschten Harmonie umgehen :-)

Frust macht sich dann breit und ist daher „hausgemacht“ . Wir fühlen uns häufig frustriert, weil wir das, was wir nicht umsetzen, nicht geschafft haben.

Deshalb hilft nur ein Trainingsplan, ein Journal, oder Eintrag in deinen Kalender. Nenn es, wie du willst. Es ist auch ein Post it-Zettel am Kühlschrank, oder Laptop ausreichend.
Noch ein paar Inspirationen für Powergeber in Motion ??

Du könntest…

Arbeiten im und um’s Haus verrichten

Neue Sportart ausprobieren ( nur für einen Tag)

Die Sonne genießen

Bummeln gehen

In der Bibliothek in einem Buch schmökern

Einen Podcast anhören

(Kurz)Urlaub planen

Jemandem etwas Gutes tun

Durch die Wohnung tanzen

In dem du dich regelmäßig in positive Energie bringst, katapultierst du dich aus der „Endlos-Negativschleife“ raus und siehst die Welt mit anderen Augen.

Du bist in der Lage deine Stärken zu entwickeln und läßt den Überlebensmodus hinter dir. Deine Kraftgeber sind deine Anker, die dich immer wieder daran erinnern, wer du wirklich bist!

Passendes dazu kannst du hier lesen.

Wir sind nicht auf der Welt um „everybodys Darling“ zu sein, sondern um unseren Weg zu gehen. Und der ist für jeden ganz individuell.

„ Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklich sein ist der Weg.“
Buddha

Be balanced!

Deine Cornelia

Die Autorin

Ich bin Cornelia Braun. Lifecoach & Hundefitnesstrainerin. Ich unterstütze Hundemenschen und ihre Hunde auf ihrem Weg zu einer harmonischen Beziehung und zu mehr mentaler & körperlicher Gesundheit

Mehr Informationen findest du auf meiner Seite: https://balancemithund.home.blog/

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