Kündige Deinen Job.
Follow your dreams.
Lebe Deine Berufung.
Dann winkt ständige Happiness.
Glaubst Du auch daran, dass Du nur Deine Berufung finden musst, um glücklicher zu sein als Du es jetzt bist?
Dass „Berufung leben“ unabdingbare Voraussetzung für ein erfülltes Leben ist.
Oder zweifelst Du vielleicht an Dir, weil Du Dich kilometerweit davon entfernt siehst, Deine Berufung zu kennen, geschweige denn zu leben?
Wenn ja, dann ist dieser Artikel wichtig für Dich.
Denn im Artikel erfährst Du, welche Risiken diese Suche nach einer Berufung für Dein Leben haben kann und warum diese Suche Deiner Zufriedenheit und
einem erfüllten Leben im Weg steht.
Definition Berufung
Was ist das eigentlich? Diese Berufung.
Das Konzept der Berufung stammt ursprünglich aus einem kirchlichen Kontext. Vor Gott wurde ein Mensch für ein Leben als Priester oder Nonne berufen.
Heute wird dieses Konzept auch im Jobkontext genutzt.
Berufung ist im neuen Verständnis „der Ruf“, den ein Mensch tief in sich spüren soll. Eine besondere Befähigung, die jemand als Auftrag bzw. als „innere Bestimmung“ erlebt.
Eine Art Lebensaufgabe, die man irgendwann für sich entdeckt. Ein Job, der einen erfüllt und bei dem man das Gefühl hat, keinen Tag wirklich arbeiten zu müssen.
Die Erwartungen an eine Berufung sind also ziemlich hochgesteckt.
Natürlich sollte möglichst jeder einen Beruf finden, der Spaß macht und zu den jeweiligen Fähigkeiten, Interessen und Werten passt.
Doch lass dich nicht beeinflussen von der Vorstellung, dass du nur hart genug suchen musst, um „die Berufung“ zu finden.
Die eine Sache, die du für den Rest Deines Lebens machen möchtest und die dich garantiert immer glücklich machen wird.
Das ist ein viel zu hoher Anspruch, an dem jede Überlegung scheitern muss.
11 Risiken der Suche nach einer Berufung
Und damit du nicht in die Berufungsfalle läufst, zeige ich dir jetzt die 11 Risiken bei der Suche nach einer Berufung.
a. Der falsche Glaube
Kern des Problems ist bereits die Grundannahme des Konzepts „Finde Deine Berufung“.
Das Konzept vermittelt den Anspruch und die Überzeugung, dass jeder Mensch die eine große Aufgabe finden muss, für die allein er geboren sei.
Solange diese nicht klar ist, können sich Glück, Erfüllung und Zufriedenheit im Leben nicht einstellen.
Das Leben auf der Welt wäre sinnlos und verschwendet.
Was ein Anspruch. Was ein Druck. Was für eine Last.
Welche eine Hürde.
An der viele scheitern.
b. Starrheitsillusion
Denn: DIE Berufung für dein ganzes Leben kann es nicht geben.
Du wirst älter. Entwickelst dich weiter.
Deine Lebensumstände ändern sich.
Unterschiedliche Lebensphasen. Andere Bedürfnisse, Werte, Wünsche und Ziele.
Damit ändert sich zwangsläufig auch deine Antworten auf die Fragen des Lebens.
Auch die Antwort auf eine eventuelle „Berufung“.
Die Vorstellung, dass die einzig wahre und ewige Berufung zu finden sei, engt daher viel zu stark ein.
c. Die Sinnlosigkeitsfalle
Und stell dir vor, du würdest Deine Berufung erst mit 72 Jahren finden – oder gar nicht?
Oder du kannst Deine gefundene Berufung aufgrund von Krankheit nicht leben?
Ist dein Leben dann sinnlos und vergeudet?
Diese Frage kann dich im Extremfall in eine tiefe (Sinn)Krise stürzen.
Klammere dich daher nicht an die Berufungsillusion.
Denn das Leben – dein Leben – hat viel mehr zu bieten.
d. Die Abhängigkeitsfalle
Das Berufungskonzept vermittelt die Illusion, dass bei Finden der Berufung das Traumleben lockt (und auch nur dann).
Doch wer ein erfülltes Leben an das Finden einer „Berufung“ knüpft, wird unerfüllt bleiben.
Denn das ganz normale Leben erscheint dann als grau, langweilig und sinnlos.
Sogar dann, wenn es ein aktives, reiches und lebendiges Leben ist.
e. Ausrede
Mit der Suche nach deiner Berufung kannst du dich ewig beschäftigen – Bücher, Seminare, Videos dazu gibt es in Massen.
Du kannst diese Suche dann als Ausrede nutzen, um jahrelang keinen Schritt voranzugehen. Keine Verantwortung für dich und dein Leben zu übernehmen.
„Solange ich meine Bestimmung nicht kenne, kann ich gar nichts machen!“.
Glücklich und zufrieden macht dich das sicher nicht
f. Gelebte Passivität
Darauf zu warten, dass du endlich herausfindest, was deine Berufung ist – das ist gelebte Passivität.
Und eins ist klar: Berufung bedeutet sicherlich nicht, Jahr um Jahr mit Warten und Suchen verstreichen zu lassen.
Bis dich die Berufungserleuchtung trifft.
Du verpasst dein Leben auf der Suche nach der Berufung.
Und: Berufliche Erfüllung hat mehr mit bewussten Entscheidungen und aktiver Lebensgestaltung zu tun als mit einer Eingabe, plötzlicher Erkenntnis oder langanhaltender Suche.
g. Tschakka, Du schaffst es!
Vielleicht hast du Berichte gelesen über die Tauchschule des Ex-Bankenvorstands, den Juristen, der jetzt einen megaerfolgreichen Blog betreibt oder andere Menschen, die ihren (vermeintlichen) Traum leben.
Vergleichst das dann mit deiner Situation. Deinem aktuellen Job.
Und auf einmal wertest du Dein Leben ab. Und dich selbst.
Denn in dem Vergleich schneidest du aus deiner Sicht schlecht ab.
All das, was du im Leben schon erreicht hast, zählt auf einmal nicht mehr.
Die Folge: Du treibst dich an, noch ein Seminar zu besuchen oder noch dieses eine Buch zu lesen, um das auch endlich zu schaffen. Wie die anderen auch.
Dieser innere Optimierungsdruck versetzt dich in Stress und verhagelt dir die Stimmung.
h. Das unerreichbare Ideal
Das Berufungskonzept suggeriert: Es gibt einen Beruf gibt, der dich voll und ganz und auf immer und ewig erfüllt.
Eine Illusion.
Es gibt nicht DEN perfekten Job. Jeder Job hat Aspekte, die schlicht keinen oder wenig Spaß machen.
Doch wenn du dem Traumbild „Berufung“ hinterherrennst, dann wird kein Beruf deinen hohen Erwartungen gerecht werden.
Dann sagst du dir selbst: „Ich habe meine Berufung noch nicht gefunden. Ich muss noch intensiver danach suchen“.
Du jagst einem unerreichbaren Ideal hinterher.
Deshalb wirst du auch nie ankommen.
Und die Unzufriedenheit wird an dir nagen.
i. Die falsche Verknüpfung
Dein Job muss auch nicht zwingend die Sinnquelle deines Lebens sein.
Du kannst auch ohne Berufung sinnvoll, erfüllt und zufrieden leben.
Indem du tust, was du für dich als wichtig, richtig und wertvoll erachtest.
Und das kann in allen Bereichen des Lebens sein – Hobby, Familie, gesellschaftliches Engagement…
j. Enttäuschungsgarantie
Das Berufungskonzept überfrachtet die Bedeutung des Berufes.
„Wenn du deine Berufung gefunden hast, musst du nie wieder arbeiten. Jeden Morgen bist du voller Energie und Freude, um endlich wieder loslegen zu können. Du bist glücklich, weil du das tust, für das du bestimmt bist“
So ähnlich habe ich es vor Kurzem auf der Internetseite eines „Berufungscoaches“ gelesen.
Welch ein Anspruch! Für. Jeden. Enzelnen. (Arbeits)Tag.
Dieser Erwartungshaltung wird keine Tätigkeit der Welt erfüllen.
Und wenn das deine Erwartung an deine Arbeit ist – dann hast du ein großes Risiko, enttäuscht zu werden – immer und immer wieder.
k. Hype
Doch mit der Suche nach der Berufung lässt sich viel Geld verdienen.
Deshalb lohnt es sich für die Anbieter, daran festzuhalten und das Leben ohne Berufung in düsteren Farben zu malen.
2000 (!) Ratgeber listet Amazon zum Begriff „Berufung finden“ auf.
Es gibt unzählige Blogartikel und Podcasts und sogar zertifizierte Lehrgänge zum „Berufungscoach“.
Das Geschäft mit der Suche nach der Berufung boomt.
Lass dich davon nicht einwickeln.
Geh deinen Weg.
Für ein Leben, das DIR gefällt.
Und dafür brauchst du keine “Berufung“.
3. Fazit
Wunderbar, wenn du deine Berufung gefunden hast und diese ausleben kannst.
Doch für alle anderen gilt:
Du kannst auch glücklich sein, ohne eine Berufung zu haben.
Schaffe Klarheit. Setze um. Lebe erfüllt.
Dein Marco
Über den Autor:
Marco Meenzen
Blogger, Coach, Führungskraft (Personal) und Achterbahnfan.
Die Welt wird immer komplizierter und unübersichtlicher. Daher ist es meine Mission, Dich mit meinen Texten dabei zu unterstützen, mehr Klarheit, Fokus und Orientierung im Leben zu gewinnen.
Ich möchte dazu beitragen, dass Du friedvoll und glücklich zurückschauen und zu Dir sagen kannst: „Wow, ich hatte ein wunderbares Leben! Was für ein Geschenk. Danke!“
Lass uns jetzt gemeinsam dem Glück begegnen!
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