
Hannelore fühlte sich als Kind nicht wirklich geliebt. Ihr Vater nahm sich wenig Zeit für sie und ihre Mutter war mit Haushalt und Job ebenfalls ausgefüllt.
So war sie recht früh auf sich alleine gestellt und suchte die Nähe und Aufmerksamkeit in ihrem Freundeskreis und später in verschiedenen Beziehungen.
Doch auch hierbei wurde sie enttäuscht. Die Beziehungen gingen nach einigen Jahren in die Brüche und sie blieb enttäuscht zurück.
Sie wusste selbst nicht genau was sie suchte und war dankbar, als ihr eines Tages eine Freundin einen Podcast empfahl.
Den spirituellen Weg als Weg zu sich selbst erkennen
So näherte sie sich mehr und mehr dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und entdeckte immer wieder neue Seiten an sich.
Ihre Gedanken wurden positiver und damit auch ihr Verhalten. Ganz neue Türen öffneten sich und sie fühlte das erste Mal wieder so etwas wie Lebensfreude und Mut zu neuen Entscheidungen.
Wenn sich unser inneres verändert, verändert sich auch etwas im Außen – im Negativen, wie im Positiven.
Wenn wir unser (Selbst)Bewusstsein entwickeln, brechen oftmals Wahrheiten auf, die wir jahrelang verschüttet haben.
Das kann vorübergehend ein schmerzhafter Prozess sein. Wichtig ist es, diesen Prozess anzunehmen, um ihn los lassen zu können.
Denn häufig projizieren wir nicht verarbeitete Verletzungen auf andere Personen und wundern uns, dass wir immer wieder vor die gleichen Aufgaben gestellt werden.
Der Weg zu sich selbst ist ein Weg der Erfahrungen
Mutig ist, wer trotz Zweifel weiter geht. Aus dem „Wohlfühlradius“ in deine Weiterentwicklungszone. Denn vor bestimmte Aufgaben werden wir sowieso immer wieder gestellt. Also warum sie nicht bewusst wählen – aus einer eigenen Entscheidung heraus?!
Doch wo fängt man an und wohin genau soll es gehen?
So individuell wie wir Menschen sind, ist auch unser Weg.
Manches haben wir bereits intuitiv begonnen, bearbeitet, oder losgelassen.
Deshalb kann es sein, dass du bei den folgenden 7 Schritten eine Stufe „überspringen“ kannst, weil du bereits etwas für dich verändert hast.
Ich will hier trotzdem mit dem Fundament starten, denn ohne den richtigen „Nährboden“, wächst kein zartes Pflänzchen heran.
1. Schritt: Das Unterbewusstsein
Hier sind all unsere Erfahrungen, Erinnerungen und Glaubenssätze verankert. Alles „fließt“ ungefiltert in unser Unterbewusstsein und wenn wir es nicht von Zeit zu Zeit „umgraben“ und aussortieren, bleiben wir in dem alten Verhaltensmuster stecken.
Möglicherweise waren sie uns einmal dienlich, doch heute – oft 20 Jahre später – sind wir ein anderer Mensch in anderen Situationen.
Man könnte auch sagen in einer anderen Realität. Trotzdem holen wir immer wieder die alten Geschichten hervor, um dieses, oder jenes zu rechtfertigen.
Konkreter?
Also ich lasse mich nicht mehr komplett auf eine neue Person ein, weil mich vor 10 Jahren einmal sehr verletzt hat.
Oder:
Ich habe immer das Gefühl nicht anerkannt zu werden, oder mich beweisen zu müssen, weil meine Eltern mir in meiner Kindheit das Gefühl gaben, nicht erwünscht zu sein.
Und so zerrt man seinen „Rucksack“ namens Unterbewusstsein von Lebensabschnitt zu Lebensabschnitt und steht immer wieder vor den gleichen Herausforderungen.
„Unbewusstes: Du weißt dies, aber du weißt nicht, dass du es weißt“
(A.Aurelius)
2. Schritt: Das Bewusstsein
Nach und nach schwappt alles nach oben, was wir uns ansehen. Das kann auch mal schmerzhaft und anstrengend sein.
Schließlich haben wir uns jahrelang alles so erklärt, wie wir am besten damit klarkommen.
Nun brechen aber an manchen Stellen die Verhaltensmuster auf und damit müssen (dürfen) wir ehrlich zu uns sein.
Ein neues Bewusstsein schafft aber auch neue Wege und eröffnet uns Möglichkeiten, vor denen wir früher davongelaufen sind.
„Wo das Bewußtsein schwindet, daß jeder Mensch uns als Mensch etwas angeht, kommen Kultur und Ethik ins Wanken. Das Fortschreiten zur entwickelten Inhumanität ist dann nur noch eine Frage der Zeit“
(A.Schweitzer)
3. Schritt: Das Körperbewusstsein
Alles ist miteinander verbunden – erst recht Körper, Geist und Herz.
Unsere Gedanken lösen Gefühle aus und die Gefühle manifestieren sich in unserem Körper. Der Körper gibt wiederum die entsprechenden Signale ans Gehirn und von dort steuert das Gehirn erneut Gedanken und sendet Botenstoffe an den Körper.
Wenn wir auf unseren ausgelatschten Wegen bleiben, denken wir immer das gleiche, lösen die gleichen Gefühle aus und unser Körper reagiert entsprechend.
Wenn wir in der Negativschleife gefangen bleiben, können sich dabei im Körper Schmerzen, oder entzündliche Prozesse manifestieren.
Deshalb ist der Startpunkt für „ein neues Selbst“ oft der eigene Körper. Ihn kann ich am einfachsten bewegen und ihm damit signalisieren: „Hey, mir geht es gut!“
Denn der Körper sendet bei Wohlbefinden Botenstoffe an das Gehirn, die uns dann ein gutes Gefühl geben.
Jetzt ist es die Kunst, dieses Gefühl regelmäßig abzurufen, um aus dem Negativkreislauf herauszukommen – so oft wie möglich.
„Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu leihen vermag“
(W. von Humboldt)
Hier findest du noch mehr Inspiration darüber, wie Körper und Geist miteinander zusammenhängen
4. Schritt: (Selbst)Kommunikation
Die Sprache hat die größte Macht über uns und andere. So wie wir sprechen, handeln und fühlen wir.
Einmal ausgesprochene Worte können wir nicht zurücknehmen.
Die Basis bildet die Kommunikation mit uns selbst. Wenn ich mit mir selbst in ungeduldiger und ständig bewertender Weise spreche, wie kommuniziere ich wohl im außen?
Natürlich genauso: Ich bin misstrauisch, nehme vieles persönlich, bewerte ständig und bin ungeduldig.
Deshalb achte auf deine Worte, denn sie werden zu Handlungen!
„Einsamkeit entsteht nicht dadurch, dass man keine Menschen um sich hat, sondern dadurch, dass man ihnen die Dinge, die einem wichtig erscheinen, nicht mitteilen kann.“
(C.G.Jung)
5. Schritt: Selbstwert
Was mit der Sprache einhergeht ist natürlich unser Selbstwert und unser Selbstbild.
Wenn ich von mir selbst keine hohe Meinung habe, meine in nichts wirklich gut zu sein, dann macht das etwas mit unserem Inneren.
Wut, Traurigkeit und Ohnmacht geben sich die Klinke in die Hand.
Wir suchen ständig im Außen nach Bestätigung und Anerkennung und sind enttäuscht, wenn wir dies nicht erhalten.
„Das Wichtigste im Leben kannst du dir nur selbst geben: Deinen Selbstwert.“
(Gudrun Kropp)
6.Schritt: Motivation
Mit einer der häufigsten Gründe, warum wir Vorhaben immer wieder verschieben, oder ganz aufgeben: Es fehlt die intrinsische Motivation.
Wenn ich für mich nicht immer wieder einen Grund finde, warum ich etwas Bestimmtes erreichen will, dann gebe ich bei dem geringsten Zweifel auf.
Sich immer wieder neu zu motivieren, neue Ziele zu setzen und dranzubleiben bringt den Erfolg!
Wege verändern sich im Gehen, nicht im Stehenbleiben.
„Erfolg ist die Fähigkeit, von einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren„
(W.Churchill)
Wie du Ziele richtig definierst und dran bleibst findest du im Artikel „Wie du deine Ziele richtig definierst“
7. Schritt: Loslassen
Erkennen, wenn etwas abgeschlossen ist, oder nicht mehr wertvoll für den eigenen Weg.
Wir sind in ständiger Entwicklung, ob wir wollen, oder nicht. Deshalb verändern sich Umstände und wir können entscheiden, wie wir damit umgehen.
Festhalten, oder Loslassen. Man könnte auch sagen, sich verabschieden, von Menschen, oder Dingen, die einen belasten. Dies bedeutet auch Umstände loszulassen, die man nicht ändern kann und die eigene Energie lieber darauf verwenden, auf die Dinge, die man ändern kann.
„Als ich aus der Zelle durch die Tür in Richtung Freiheit ging, wusste ich, dass ich meine Verbitterung und meinen Hass zurücklassen musste, oder ich würde mein Leben lang gefangen bleiben.“
(N.Mandela)
Fazit:
Wenn du das Gefühl hast, du lebst nicht dein eigenes Leben – nach deinen Werten und Vorstellungen,
wenn sich immer wieder eine innere Unzufriedenheit breit macht,
dann verschaffe dir Klarheit darüber, was dir wirklich wichtig ist im Leben, indem du dir einen Plan erstellst, die die oben genannten Schritte beinhalten.
Geh den ersten kleinen Schritt und ich verspreche dir, die Tore werden sich öffnen!
„Wer die Welt bewegen will, sollte erst sich selbst bewegen.“
(Sokrates)
Be balanced!
Die Autorin
Ich bin Cornelia Braun. Lifecoach & Hundefitnesstrainerin. Ich unterstütze Hundemenschen und ihre Hunde auf ihrem Weg zu einer harmonischen Beziehung und zu mehr mentaler & körperlicher Gesundheit
Mehr Informationen findest du auf meiner Seite: https://balancemithund.home.blog