Mann liegt völlig entspannt in einer Hängematte vor einem Wasserfall

Wir waren in einem schönen Restaurant.

Italienisch. Außenterrasse. Herrliches Wetter.

Aber!

Der Tisch war mir zu sehr in der Mitte. Außen war nix mehr frei. Und sie standen viel zu dicht beieinander – meiner Meinung nach.

Das Tiramisu auf der Karte war schon durchgestrichen. Die Spinat-Lachs-Lasagne war bereits aus.

Natürlich gab es noch 75 andere, sehr leckere Gerichte. Es gab Schoko-Tartufo und Eis und andere Leckereien.

Doch ich konnte es nicht genießen.

Weil ich im Widerstand war.

Im Widerstand gegen das, was gerade ist

Weil es nicht so war, wie ich das wollte.

Weil ich es mir anders vorgestellt hatte.

Weil ich es anders erwartet hatte.

Dieser Widerstand tritt ziemlich oft auf im Alltag.

Und das beginnt manchmal schon gleich am Morgen.

Das darf doch wohl nicht wahr sein. Das gibt’s noch nicht.

Der Wecker klingelt viel zu früh, draußen regnet es, der Toast ist eine Spur zu dunkel, die Milch sauer, das Knie schmerzt, die Kinder trödeln, der Schlüssel ist nicht da, wo er normalerweise liegt und nicht zu finden usw.

Der Tag scheint schon am Morgen gelaufen.

Geht es Dir auch manchmal so? Dass Du das Gefühl hast, diese kleinen und großen Nervereien des Lebens zermürben Dich?

Dass Du den Moment nicht genießen kannst, weil Dir irgendeine Kleinigkeit nicht passt.

Dass Du Dich ärgerst. Dass Du mit Dir und dem Leben haderst?

Wenn Du das auch kennst, dann lohnt sich der Artikel für Dich.

Ich verrate Dir ein Rezept, das Dich ruhiger macht.

Ohne Pillen zu schlucken oder Baldriantee zu trinken.

Im Widerstand

Wenn Du Dich ärgerst, sauer bist oder wütend.

Wenn Du es nicht wahrhaben willst (oder kannst).

Wenn Du Dich oder andere verurteilst.

Wenn die Situation nicht so ist, wie Du es erwartest…

Wenn Dein Chef, Dein Partner, Deine Kinder, Deine Kollegen, Dein Nachbar sich anders verhalten sollten….

…dann bist Du „dagegen“.

Im Widerstand gegen das, was ist.

Im Widerstand gegen das Leben.

Was ist Widerstand?

Widerstand ist laut Duden ein „Sichwidersetzen“, ein „Sichentgegenstellen“.

Du willst, dass die aktuelle Situation anders ist.

Du willst Vergangenes rückgängig machen.

Du willst zukünftige Entwicklungen kontrollieren.

Doch die allermeisten Situationen kannst Du nicht beeinflussen: das Verhalten anderer Menschen, das Wetter, die Steuerpolitik, gesperrte Straßen, Krankheiten, Gesetzesänderungen, den Stau…

Und das Geschehene ist geschehen und kann nicht mehr verändert werden. Da kannst Du Dich noch so sehr anstrengen.

Auch die Zukunft kannst Du nicht voraussehen und auch nur sehr bedingt planen.

Die Folgen des Widerstands

Und dieser Widerstand hat Folgen.

Im Widerstand verhaftet, startest oder unterstützt Du eine unendliche Kette von

Widerstand, Widerstand, Widerstand, Widerstand…

Widerstand braucht Deine aktive Teilnahme.

Widerstand braucht Deine „Kampfenergie“, um weiter zu existieren.

Denn Widerstand erzeugt mehr Widerstand.

Wogegen du deinen Widerstand richtest,
dem schaffst du Bestand (Carl Gustav Jung)

Den Widerstand auflösen

Doch dieser Widerstand bringt Dich nicht weiter im Leben.

Lass uns daher einen Weg finden, den Widerstand aufzugeben, mit den Dingen zu sein und in Bewegung zu kommen.

Denn eine Sache können wir immer verändern: Unseren Blick auf das, was ist und auf das, was war.

Daher lade ich Dich ein, den Blickwinkel zu wechseln.

Weg vom Kämpfen. Weg vom Beschweren. Weg vom Klagen. Weg vom Ärgern. Weg vom Nachgeben.

Hin zu einer anderen Möglichkeit: dem Auflösen des Widerstands.

Zur Akzeptanz.

Und dafür braucht es ein Wort.

Es braucht Dein „JA!“

Sage laut und bewusst JA! So ist es gerade.

Immer dann, wenn Du Dich unbehaglich fühlst, wenn Dir etwas nicht gefällt, wenn Du Dich sich über etwas ärgerst, Du leidest oder Schmerzen hast.

JA! So ist es gerade.

Mit diesem „JA!“ akzeptierst Du das, was ist.

Du löst den Widerstand auf.

Spiele mit diesem „JA!“.

Lass es leiser und lauter werden.

Male das „JA!“ – in Gedanken oder auf ein Blatt Papier. Oder singe es.

Deiner Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt.

Ergänzend kannst Du eine Inventur des Widerstands machen.

Schreibe alles auf, was Dich nervt oder was Dir nicht gefällt: der unordentliche Partner, Deine Verspannungen, Dein übellauniger Chef, die „5“ Deines Kindes, Deine Wohnsituation, der verregnete Urlaub usw.

Lies Dir Deine Liste durch. Atme tief ein und aus und schreibe hinter jeden Punkt: „Ich sage bewusst „JA!“ zu…

Akzeptieren, was ist = Aufgeben?

Und vielleicht kommt jetzt der Widerstand.

„Akzeptieren“ soll die Lösung sein? Das klingt eher wie das Eingeständnis eines Misserfolgs. Und dann soll ich künftig alles, was geschieht, einfach so klaglos hinnehmen?

Klares Nein!

Das ginge am Kern des Akzeptierens vorbei.

Du leidest bspw. darunter, dass Dein Arzt eine Allergie feststellt und Du bestimmte liebgewonnene Lebensmittel nicht mehr essen darfst.

Dann bedeutet Akzeptanz, dass Du „Ja“ dazu sagst, dass die Allergie diagnostiziert wurde und Du auf bestimmte Lebensmittel verzichten musst.

Akzeptanz heißt nicht, dass Du das gut finden oder Dich darüber freuen musst.

Akzeptanz bedeutet, dass Du „Ja“ dazu sagst, dass gerade Dir das jetzt widerfährt.

Akzeptieren bedeutet nicht, dass Du aufgeben oder resignieren musst.

Und es bedeutet auch nicht, dass Du Dich mit dem status quo abzufinden hast.

Du kannst an Deinen Themen arbeiten. Du kannst darauf hinwirken, die Situation zu verbessern. Du kannst Dein Leben gestalten.

Doch Du akzeptierst, dass das, was gerade ist, ein Teil Deines Lebens ist. Ob Dir dieser Teil des Lebens gefällt oder nicht.

Dinge annehmen, wie sie sind, heißt, dass Du aufhörst, gegen etwas anzukämpfen, das Du sowieso nicht mehr ändern kannst.

Solange Du mit der aktuellen Situation haderst, fließt diese Energie in die Aufrechterhaltung des inneren Widerstands.

Dein „JA!“ setzt diese Energie frei. Dein „Ja“ wird dann der Startpunkt für eine Auseinandersetzung mit dem, was ist

Und das erst macht Veränderung möglich.

Der erwartungsfreie Tag – ALLES akzeptieren, was ist

Lege immer wieder erwartungsfreie Tage ein.

Für diesen Tag verbannst Du alle Erwartungen und Vorstellungen, wie etwas zu sein hat ins gedankliche Exil.

An diesem Tag gehst Du nicht davon aus, dass irgendetwas so laufen muss, wie Du Dir das vorstellst.

• Andere Menschen dürfen so sein, wie sie gerade sind.
• Du darfst so sein, wie Du gerade bist.
• Das Leben darf so sein, wie es gerade ist.

Lasse Dich überraschen, was passiert.

Akzeptieren was ist als Lebensaufgabe

Und dann habe ich mir heute Morgen wieder vorgenommen, „Ja“ zu sagen. „Ja“ zu allem, was passiert.

Mit dem Leben zu schwimmen und nicht in den Widerstand zu gehen.

Hat sehr gut geklappt. Jedenfalls für kurze Zeit.

Denn dann kam die dritte rote Ampel innerhalb von ein paar hundert Metern.

Und ich hörte mich ärgerlich „das gibt’s doch wohl nicht“ sagen.

Eins ist für mich klar: Akzeptanz ist eine Lebensaufgabe.

Immer wieder bewusst werden. Immer wieder üben. Immer wieder akzeptieren, dass die alten Muster stark sind.

Um dann mit einem Lächeln den Blickwinkel zu wechseln und „Ja“ zu sagen. Zu dem, was ist. Zu mir. Zu meinem Leben.

Das ist unsere Macht im Leben: Deine Gedanken zu verändern. Den mentalen Zustand zu verändern. Den inneren Dialog zu verändern.

Und zu akzeptieren.

Dass es ist, wie es ist.

Anstatt dagegen zu kämpfen, damit zu hadern und sich zu ärgern.

Und dann kannst Du den Fokus, all Deine Energie und Deine Kraft auf die für Dich wichtigen Themen lenken.

Um das Beste daraus zu machen. Für Dich. Für Dein Leben.

Triffst Du in Deinem Leben auf eine bestimmte Situation, mit der Du haderst, mit der Du nicht einverstanden bist und an der Du nichts ändern kannst oder willst:

Dann lohnt es sich, „JA“ zu sagen

Und Frieden mit dem zu schließen, was ist.

Schaffe Klarheit. Setze um. Lebe erfüllt.
Dein Marco

Selbstklarheit.de – Blog für Klarheit, innere Stärke und ein gelingendes Leben

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