Paar sitzt am Tisch und schaut nur ins Telefon

Hast du schon einmal darauf geachtet, wie viele Wörter du durchschnittlich am Tag sagst? Ich meine nicht die nächste SMS, WhatsApp, E-Mail oder Floskeln, die du im Chatroom verwendest. Ich spreche über Wörter die tatsächlich über deine Lippen kommen. Die erstaunliche Durchschnittszahl liegt bei 16.000 Wörtern. Zumindest war das 2007 so. Laut einer aktuellen Studie, schränkt sich unsere verbale Kommunikation derzeit um 20% ein, seit das Smartphone überhand nimmt. Jugendliche greifen durchschnittlich bereits alle 7 min zum Handy. Das ist wirklich erschreckend.

Dadurch sagen wir auch eine Menge bedeutende Dinge viel seltener. Wörter, welche die Basis unserer Kommunikation sind. Wörter die Menschen verbinden. Was ich damit meine? Hier sind 15 Beispiele, die wir alle sagen könnten, wenn wir es nur öfter wollen.

Während du das liest, denkst du vielleicht, dass diese Liste ziemlich einfach umzusetzen ist. Hmm … das denke ich eben nicht.

Wie auch immer, die positive Wirkung der folgenden Wörter und Sätze ist enorm und deswegen sollten sie auch viel öfter gebraucht werden.

„Hallo“

Wie oft sitzt du neben jemanden im Zug, in der U-Bahn oder im Wartezimmer, und denkst dir: „Hach, wäre jetzt eine kleine Unterhaltung nett“. Wie oft tappst du in einer Warteschlange im Supermarkt mit deinem Fuß nervös am Boden, und beobachtest dich dabei auch noch selbst? Leider ist das in unserer Gesellschaft eine Situation geworden, wo sofort das Smartphone gezückt wird … Dabei wäre es so simple. Nur einfach „Hallo“ oder „Hey“ zu der Person neben dir zu sagen, und ein Lächeln zu opfern, kann die Totenstille schlagartig zerstören und eine angenehme Atmosphäre schaffen.

„Danke“

Es ist tatsächlich für viele Leute sehr schwierig „Danke“ zu sagen. Selbst wenn dir jemanden „nur“ einen Gefallen tut, sollte man zumindest als Wertschätzung „Danke“ sagen, denn das Danken bewirkt, dass sich sowohl der eine als auch der andere gut fühlt. Wie wäre es, einfach wieder einmal zu deinen Mitarbeitern, Kollegen oder Familienmitgliedern „Danke“ zu sagen, wenn diese etwas für dich erledigen. Auch wenn es dir wie eine Selbstverständlichkeit vorkommt, bedanke dich! „Danke“ dem Mädchen an der Kasse im Supermarkt, wenn sie dir einen schönen Tag wünscht, „Danke“ dem Kellner der dir das Essen serviert, „Danke“ deiner Frau, wenn sie dir Essen gemacht hat … Dieses eine Wort hat so viel Kraft und kann so viel bewirken.

„Bitte“

„Bitte“ ist ein Wort, das wir meistens mit „Danke“ in Verbindung bringen. Möglicherweise, weil uns beide Wörter als Kind gelehrt wurden. Dieses Wörtchen verwandelt einen Befehl in eine Anfrage (eine Bitte), und macht Menschen viel glücklicher diese Anfrage zu erledigen. Wenn du dich für einen Kaffee bei Mac Donalds anstellst, verlange nicht nur „einen kleinen Cappuccino“ sondern hänge ein „Bitte“ an. Wenn du deinen Partner beim Abendessen fragst, dir das Salz zu reichen, verwende „Bitte“. Es hat nicht nur eine große Vorbildfunktion für Kinder, es spiegelt auch einen Akt der Höflichkeit und ein grundlegendes Maß an Respekt wieder.

„Sie können meinen Platz haben“

Die meisten von uns können sich glücklich schätzen, körperlich und geistig fit zu sein und einwandfrei in Zügen und Bussen einen Stehplatz einzunehmen, ohne dem Risiko zu unterliegen, hinzufallen. Wenn du also jemand Älteren, Schwangeren oder körperlich Behinderten stehen siehst, biete dieser Person deinen Platz an. Bist du darüber besorgt, dass du die betroffene Person beleidigen könntest, dann rechtfertige dich damit, dass „du ohnehin gleich aussteigen musst“ oder mit etwas neckischem wie, dass  „du dir die Füße vertreten willst“.

„Die Rechnung geht auf mich“

Du gehst mit einem Freund oder einer Bekannten aus und übernimmst ohne Vorwarnung einfach mal die Rechnung. Das Gefühl der Großzügigkeit ist ein sehr schönes, und für deinen Freund eben auch das Gefühl ein Geschenk zu bekommen. Verlange aber bloß nicht, dass sich dein Freund das nächste Mal dafür erkenntlich zeigen muss. Dann hast du nämlich den Sinn nicht verstanden.

„Kann ich dir helfen?“

Wenn du jemanden in Schwierigkeiten siehst, biete ihm deine Hilfe an, ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten. Manche mögen dich zurückweisen, aber die meisten werden gerührt und dankbar sein. Du wirst ihnen den Tag versüßen, was wiederum etwas Freude in deinen bringen wird. Ein positiver Kreislauf der Nächstenliebe. Du kannst Hilfe an bieten, z.B.:

  • bei einer Frau mit Kinderwaagen
  • wenn jemand schweres Gepäck in den Zug bringt
  • falls jemand orientierungslos scheint
  • sollte wer Schwierigkeiten beim Lesen einer Notiz oder einer Karte haben
Passend dazu:  7 Tipps für eine bessere Beziehung die du sofort anwenden kannst

„Wir kennen uns zwar nicht, aber mein Name ist…“

Viele von uns sind nicht wirklich gut darin, sich selbst vorzustellen. Wenn du jemand Neuen triffst, stotter nicht nur über das Wetter oder sage nicht nur „Hallo“; stell dich bei deinem Namen vor, und erkundige dich über den der anderen Person. Es ist schon etwas peinlich mit jemanden für 10 Minuten zu sprechen, bevor du nicht gesagt hast „ es tut mir leid, ich kenne nicht mal ihren Namen“. Sei selbstbewusst und offenherzig, wenn du jemand Neuen triffst. Durch eine schnelle Vorstellung mit deinem Namen kann rasch eine persönliche Verbindung hergestellt werden. Dies kann durchaus der erste Schritt in eine zukünftige Freundschaft werden.

„Ich habe eine wahnsinnige Leidenschaft für…“

So oft drehen sich Unterhaltungen um Angelegenheiten geringerer Bedeutung, sowohl für den Sprecher als auch für den Zuhörer. Wenn du glaubst, dass alles was du sagst nur „Smalltalk“ ist, versuche ein bisschen tiefer zu gehen. Das heißt natürlich nicht, dass du wie Forrest Gump deine gesamte Lebensgeschichte offenlegen musst. Aber wenn du jemanden kennen lernst, kann es nicht schaden einige Hobbies, Leidenschaften und Interessen mit dem Gesprächspartner zu teilen. Dadurch, dass du dich zu privaten Passionen bekennst, steigerst du unbewusst dein Selbstvertrauen und außerdem kannst du nie wissen, ob du nicht einen Gleichgesinnten vor dir hast.

„Ich wünsche dir einen schönen Tag“

Obwohl eine Phrase wie „Einen schönen Tag noch“ oft von Verkäufern verwendet wird, ist es immer noch sehr viel wert. Sage es von Herzen und meine es ehrlich. Am Abend, wenn du deine Firma verlässt, oder am Morgen wenn du das Haus verlässt. Sage es mit aufrichtigem Enthusiasmus und du wirst beinahe sicher ein Lächeln ernten und ein „Danke, dir auch“. Es ist ebenfalls ein großartiger Weg, um eine Unterhaltung mit beispielhafter Höflichkeit zu beenden.

„Es tut mir Leid“

Wenn du einen Fehler gemacht hast, dann stehe dazu. Das tut auch deiner Seele gut. Es lässt sich nicht mehr ändern. Fehler gehören nun mal dazu und sie passieren jedem. Ein Sprichwort sagt: „Dumme Menschen machen immer die gleichen und kluge Menschen immer neue Fehler“. Wichtig ist nur, daraus zu lernen und dich weiter zu entwickeln.

„Ich vergebe dir“

Verzeihen und Vergeben befreit von negativen Gedanken. Vergeben heißt auch „loslassen“ können. Das Alte hinter sich lassen und in die Zukunft blicken. Wer das nicht kann, kann sogar krank werden, da das innere Gleichgewicht so sehr zerstört werden kann, dass du seelische Schäden erleidest. Wenn wir anderen also nicht vergeben können, schaden wir uns zwangsläufig nur selbst damit. Ohne verzeihen kann keine Art der zwischenmenschlichen Beziehung funktionieren. Darum sagt man auch: „Glücklich ist, wer vergessen kann.“

„Ich liebe dich“

Fast zum Schluss aber nicht zu Letzt, die drei wichtigen Wörter „Ich liebe dich“. Sagst du diese oft genug zu den Menschen die du liebst? Denkst du nicht nur an deinen Partner, sondern auch an deine Kinder, deine Eltern oder deine Großmutter? Es ist leicht anzunehmen, dass Menschen einfach wissen, dass wir sie lieben, aber manchmal kann der Klang dieser Worte einen Tag wirklich bedeutend machen.

„Ich vertraue dir“

Man liest zwar ständig, dass Vertrauen das wichtigste im Leben zweier Menschen ist, aber wie oft sagen wir unseren Mitmenschen oder speziell unserem Partner wirklich, das wir ihr oder ihm vertrauen? Nur es auszusprechen macht wirklich Sinn. Eben genauso wie bei “Ich liebe dich“

„Entschuldigung”

Ebenfalls ein Wort das viel zu selten gebraucht wird. Und wenn man es sagt, sollte man (frau) es auch ehrlich meinen!

„Ich verstehe dich”

Ein Satz der in jeder guten Diskussion und in jedem Konfliktgespräch mindestens 1 mal fallen sollte. Denn wenn man sein Gegenüber nicht versteht, ist ein konstruktiver Ausgang eines Gesprächs nicht möglich. Ebenfalls ganz wichtig in Partnerschaften. Mir ist in den letzten Monaten wirklich deutlich geworden, dass die meisten Menschen nur ganz wenig Verständnis für ihren Partner aufbringen. Schade, denn das ist ein ganz wichtiger Grundpfeiler in jeder Beziehung.

Es gibt sicher ein paar Dinge, die dir noch einfallen. Teile sie doch mit uns als Kommentar.

Schöne Sachen kann man nicht oft genug sagen und hören!

(Foto: Ditty_about_summer/shutterstock.com)

10 Kommentare

  1. Gute Zusammenfassung, danke.
    Ja, wir reden soviel über unwichtiges oder negatives.
    Also ich bin froh, dieses hier am letzten Abend des alten Jahres gelesen zu haben, denn nun werde ich versuchen, besser auf mein Verhalten gegen andere zu achten.
    Dorena

  2. „Ich verstehe dich“ fehlt mir hier in dieser Aufzähling. Verständnis zu zeigen ist ein Grundbestandteil jeder (guten) Beziehung.

  3. „Ich verstehe dich“

    Mir ist in den letzten Monaten wirklich deutlich geworden, dass die meisten Menschen nur ganz wenig Verständnis für ihren Partner aufbringen. Schade, denn das ist ein ganz wichtiger Grundpfeiler in jeder Beziehung.

  4. „das hast du gut gemacht“ Ich finde wir loben unser Umfeld viel zu wenig. Man kann ruhig öfter mal einen Freund oder Kollegen bestätigen, dass er oder sie etwas gut gemacht hat.

  5. „Wie geht es dir“ ist zwar ein Klassiker, ich würde es aber nicht unter jene Dinge einstufen, welche wir viel zu wenig sagen, oder?

  6. Tolle Aufzählung! Was mir dazu noch einfällt:

    Was war heute das Schönste an deinem Tag?

    Unser Fokus ist häufig auf Negatives ausgerichtet, auch weil die Medien einen Teil dazu beitragen.
    Mit dieser Frage rufen wir das Schöne und Positive des Tages beim Gegenüber in Erinnerung und fordern damit indirekt auf, das Erlebte zu teilen. Das verstärkt das positiv Erlebte.

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