Kleidung

Zahllose Sprichwörter ranken sich um Mode und Bekleidung. „Kleider machen Leute“ zum Beispiel. Oder „Außen hui, innen pfui.“ Was all diese Zitate gemeinsam haben ist der starke Fokus auf das äußere Erscheinungsbild, was letztlich dazu führt, dass viele Menschen Mode nur noch als Anpassungs-Option sehen.

Kleidung aber ist mehr, denn sie verleiht auch der Persönlichkeit Ausdruck. Damit das klappt, braucht es jedoch intensives Auseinandersetzen mit dem Selbst.

Farben und Formen verraten viel über einen Menschen

Das Problem falsch gewählter Kleidung ist komplex. Wer Trends immerzu folgt und sich dabei nicht fragt, ob ihm diese auch wirklich gut gefallen, verliert über kurz oder lang an Kongruenz. Das passiert, wenn das äußere Erscheinungsbild nicht mehr den inneren Werten und dem Charakter eines Menschen entsprechen.

Tritt eine schüchterne und ruhige Person plötzlich mit grellbunter Kleidung und wilden Mustern auf, erzeugt das einen falschen Eindruck. Infolgedessen erwarten Mitmenschen andere Verhaltensweisen von ihr und sind irritiert, wenn sich dieser Eindruck nicht bestätigt.

Falsche Kleidung also kann tatsächlich dazu führen, dass die eigene Vertrauenswürdigkeit leidet. Das wirkt sich sowohl im Privatleben als auch im Alltag negativ auf Kontakte und Beziehungen aus.

Kleidungsstil
Verschiedene Kleidungsstile sind ein Spiegel der vielfältigen Gesellschaft. (Quelle: rawpixel (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Daher lohnt es sich, vor dem Kauf von Mode stets darüber nachzudenken, was ein bestimmtes Kleidungsstück für eine Stimmung transportiert und welche Erwartungen es weckt. Das „kleine Schwarze“ sorgt selbstverständlich für ganz andere Eindrücke als ein knielanges Strickkleid in dezentem Grau. Gleiches gilt auch für Männer, die sich heute genauso wie Frauen regelmäßig mit Mode und Trends beschäftigen.

Spannend daran ist es jedoch, sich die verschiedenen Gewichtungen der Geschlechter näher zu betrachten. So sind laut marktmeinungmensch.at zwar mehr Frauen als Männer sogenannte „Heavy Buyer“, Männer aber verfügen über höhere Durchschnittsausgaben für Kleidung. Klasse statt Masse also? Vielleicht.

Diese Zahlen könnten jedoch auch darauf hinweisen, dass Männer schlicht weniger Kleidung kaufen als Frauen, weil sich ihr Trendkarussell langsamer dreht. So kann sich Mann häufiger einen teureren Pullover gönnen, da er nicht fürchten muss, dass das gute Stück schon kurz darauf wieder „out“ ist.

Daher finden sich in den Kleiderschränken vieler Männer bewährte Basics wie Poloshirts oder Hemden in verschiedenen Farben, die jedoch alle einem ähnlichen Stil folgen. Das beweist auch eine Durchsicht des Sortiments von babista.at.

Von innen leiten lassen für einen stimmigeren Gesamteindruck

Ob nun „Heavy Buyer“ oder nicht: Fehlkäufe lassen sich weder bei hoher noch bei niedriger Kauffrequenz vermeiden, wenn ausschließlich äußere Einflüsse die bestimmende Größe darstellen. Was es für die richtige Kleidungswahl also braucht, ist sorgsame Innenschau und die zumindest teilweise Beantwortung der Frage: „Wer bin ich?“.

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Frauen und Männer sollten damit aufhören, sich nur daran zu orientieren, wer sie ihrer Meinung nach sein sollen und ihre Sorgen hinsichtlich des ersten Eindrucks über Bord werfen.

Dann nämlich fällt es leichter, Kleidung auszuwählen, die der eigenen Persönlichkeit entspricht. Im Kleiderschrank hält im Zuge dieses Wandelns eine überraschende Einheitlichkeit Einzug, denn wer seinen Charakter als Richtschnur nutzt, schützt sich vor seltsamen Ausreißern nach oben oder unten.

So sagt ein allzu vielfältiger Kleiderschrank mit Mode aller und teilweise konkurrierender Stilrichtungen viel darüber aus, ob sich eine Person bereits gefunden hat oder nicht.

Wer sich jedoch findet und Kleidung trägt, die das unterstreicht, genießt einige Vorteile. So weist supermed auf eine Studie hin, die positive Auswirkungen passender Mode bestätigt. Wer Kleidung trägt, in der er oder sie sich wohlfühlt, geht allgemein glücklicher, selbstbewusster und sogar leistungsfähiger durchs Leben.

Welcher Stil passt zur Persönlichkeit?

Wie aber sieht nun Kleidung aus, die mit dem eigenen Charakter harmoniert? Diese Frage lässt sich pauschal nicht beantworten, denn der Mensch ist und bleibt ein Individuum, das sich von anderen in wichtigen Punkten unterscheidet.

Wer sich noch nie Gedanken über die eigene Persönlichkeit gemacht hat, sollte sich die berühmten Big Five näher ansehen. Hierbei handelt es sich um fünf verschiedene Charaktereigenschaften, die stark, schwach oder mittelmäßig ausgeprägt sein können. Diese sind:

  • Aufgeschlossenheit,
  • Perfektionismus,
  • Geselligkeit,
  • Verträglichkeit,
  • und Neurotizismus.

Unter Aufgeschlossenheit verstehen Psychologen die Bereitschaft eines Menschen, neue Eindrücke anzunehmen und Erfahrungen zu sammeln.

Perfektionismus beschreibt, wie gewissenhaft eine Person im Leben handelt. Geselligkeit kann viel darüber verraten, wie intro- oder extrovertiert eine Person ist und Verträglichkeit ist ein Indikator für Teamfähigkeit, Empathie und Sozialkompetenz.

Mit Neurotizismus gemeint ist die psychische Stabilität eines Menschen. Fährt er schnell aus der Haut und ist leicht verletzbar, oder steht er über den Dingen und zeigt sich stets ausgeglichen?

Perfektionist?
Ein klassischer Perfektionist? Möglicherweise. (Quelle: Free-Photos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Die eigenen Big Five können im Rahmen psychologischer Tests definiert werden. Das Ergebnis sagt viel über den Charakter aus und kann dabei helfen, auch die Kleidung an die eigene Persönlichkeit anzupassen. So werden Menschen mit hohen Werten bei Aufgeschlossenheit und Geselligkeit möglicherweise gerne in bunten und gemusterten Kleidungsstücken gesehen, während hohe Perfektionismus-Werte zu Kleidung mit klaren Farben und Schnitten ohne Unregelmäßigkeiten spricht.

Natürlich ist all das nur Theorie und sollte nicht als Zwang verstanden werden. Wer perfektionistisch und introvertiert ist, sich aber in grellen Tönen wohler fühlt, darf diese weiterhin tragen. Denn auch das verrät viel darüber, wie sehr sich eine Person an der Meinung anderer orientiert.

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