junge Frau springt vor Freude in die Luft

Die Älteren unter uns werden es besonders zu schätzen wissen. Denn sie werden sich nur allzu gut noch daran erinnern können, als man im nächsten Fluss nicht bedenkenlos schwimmen durfte, weil die Verunreinigungen durch angrenzende Industriebetriebe bestenfalls ein Schwimmen auf eigene Gefahr erlaubten.

Entsprechend gehörten Warnschilder einst zum alltäglichen Erscheinungsbild, wie auch wilde Müllkippen und illegale Deponien in Stadt und Umland zur Tagesordnung gehörten. Heutzutage profitieren in punkto Umweltbewusstsein mündig gewordene Bürger dagegen von einer zunehmend sauberen Umwelt, die weniger mit Schadstoffen belastet ist, als zu einer Zeit, in der das Wort „Umwelt“ im besten Fall als exotisches Fremdwort in den Wörterbüchern auftauchte – noch lange bevor sein Inhalt auch tatsächlich gelebt wurde.

Für die Jüngeren ist es mittlerweile selbstverständlich geworden, Müll getrennt zu sammeln, und in den diversen bunten Containern zu entsorgen. Auch darf gerade jetzt in den heißen Sommerwochen vielerorts in Flüssen und Seen wieder gebadet werden. So sagt eine ökologisch intakte Umwelt auf ihre Weise „Danke“, und gibt den Menschen wieder etwas zurück, was ihr über lange Zeit hinweg von Industrie und arglosen Verbrauchern genommen worden war.

Es wurde in den letzten Jahrzehnten schon viel erreicht, und dennoch muss die Devise mehr denn je lauten, nicht nachzulassen im täglichen Bestreben, sich selbst und seinen Kindern eine intakte Natur und saubere Umwelt zu hinterlassen.

Dabei kann jeder in kleinen Schritten im Alltag seinem eigenen ökologischen Gewissen viel Gutes tun und seine Freude darüber mit anderen teilen. Welche das etwa sein können, zeigt folgende kleine Hitliste an Fallbeispielen, wie ein ökologisch gelungener Start ins Konsumleben gelingen kann.

Beispiel 1: Gemeinsam Abfall sammeln kann sogar Spaß machen!

Jeder kennt das und hat es mindestens irgendwann schon einmal getan: Schnell und gedankenlos etwas Lästiges mal soeben aus dem Autofenster geworfen. Sich wie etwa bereits in der Schule etwa im Rahmen einer Naturkunde-Exkursion für die Vorstellung, „grün zu leben“ zu begeistern, bedeutet auch, vieles von dem später dann ins Erwachsenenleben mitzunehmen: Sich bei Clean-Ups – Aktionen zum gemeinsamen Müllsammeln – zu beteiligen, und damit aktiv zu schützen, was man liebt.

Und profitieren kann jeder einzelne Schüler und das Lehrinstitut dabei auch. So wurden im Juni 2017 35 heimische Schulen für ihr Engagement in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz sowie Bildung für eine nachhaltige Entwicklung mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

Beispiel 2: Einkaufen gerne – aber bitte ohne Plastiktüte!

Nach den ersten schulischen Schritten kann dann verantwortungsbewusst der Weg ins Erwachsenendasein beschritten werden – dann nämlich, wenn bereits in jungen Jahren erlernt wurde, was es heißt, ökologisch vertretbar zu konsumieren. So wird sich der mündig gewordene Verbraucher sicher eher für Stoff, Altpapier, Jute oder Weidenkorb entscheiden, wenn er seine Einkäufe erledigt.

Denn: Es gibt so viele umweltverträgliche Möglichkeiten, die gekauften Produkte in wiederverwertbare Taschen, Tüten und Körbe aus natürlichen Materialien zu verstauen. Diese müssen dabei nicht notwendigerweise viel schwerer zu tragen sein, als die allgegenwärtigen Umweltkiller Nummer Eins: Kunststofftüten!

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Bestimmte Plastikinhaltsstoffe wie Bisphenol A etwa können in höherer Konzentration die Umwelt schädigen und so gesundheitliche Folgen für jeden Einzelnen haben.

Foto: CC0 coombesy

Das Hauptproblem dabei: Plastik verrottet nicht. So sammeln sich immer mehr kleine, zerriebene Plastikbestandteile von Kunststoff-Abfallprodukten in den Weltmeeren an, welche die Fische als unsere Nahrungsquelle in sich aufnehmen, weil sie die Teilchen für Plankton halten – und so dem Menschen weitergeben.

Wie in einigen Studien nachgewiesen, kann der hormonähnliche Stoff Bisphenol A, der sogar östrogene Wirkung hat, in höheren Konzentrationen beim Menschen

  • Unfruchtbarkeit verursachen
  • Erbschädigungen hervorrufen
  • vermutlich Krebs auslösen.

Das allgegenwärtige Gift Bisphenol ist ein zentraler Grundstoff für die Herstellung von Polycarbonat und steckt nahezu überall drin: In Nudelverpackungen, Bierdosen, Elektrogeräten oder auch Kassenbons. Es gelangt auch über die Mundschleimhaut und über die Atmung in unseren Körper.

Beispiel 3: Konsumieren ja – aber bitte bewusster!

Bewusster einzukaufen bedeutet, vor allem sich kritisch zu hinterfragen und abzuwägen, ob man das Produkt der Begierde auch wirklich braucht, oder ob es stattdessen vielleicht eine ökologisch verträglichere Alternative gibt.

Ein klassisches Beispiel ist dabei etwa die Frage, ob das gewünschte Briefpapier oder auch die Briefbögen für Bewerbungen unbedingt besonders hell und meist dann auch unter Einsatz von Chlorbleichmitteln hergestellt sein müssen.

So kann, was mittlerweile in vielen Industriezweigen und Produktionsbetreiben Recht ist, in Privathaushalten nur billig sein. Was ganze Branchen wie die metallverarbeitende Industrie oder das Druckgewerbe etwa im Großen vorleben, wo Abfallprodukte mittlerweile weitgehend recycelt werden oder durch den Einsatz von speziellen Waschtüchern eine Waschmitteleinsparung erzielt wird, kann jeder Einzelne im Kleinen in seinen eigenen vier Wänden nachexerzieren: Etwa bewusst auf besonders umweltverträgliche Reinigungsmittel und Waschsubstanzen zurückgreifen, jenseits von scharfen Chemikalien, welche die Umwelt belasten.

So ist lange Zeit eine traditionelle Allzweckwaffe im Kampf gegen Schmutz zu Unrecht in Vergessenheit geraten. So kann der Verbraucher mittlerweile zum Glück auf ein umfangreiches Angebot an besonders umweltschonenden, weil nicht parfümierten Essig- oder auch Spiritusreinigern zurückgreifen.

Beispiel 4: Clever einkaufen – lieber regional und saisonal!

Wer möchte schon im Winter Kirschen essen? Oder im Frühjahr frische Weintrauben und im Herbst Erdbeeren konsumieren? Die Antwort lautet: Leider noch allzu viele Verbraucher! Viele sind sich über den ökologischen Sinn und Unsinn dieser nicht-saisonalen Luxusgüter – besonders teuer sind die Produkte obendrein – leider immer noch allzu selten bewusst. So etwa, wenn im Winter für einen Strauß Rosen aus Südafrika Unmengen an Treibstoff und Kühlmittel – vor allem Kerosin für den langen Flug – aufgebracht werden müssen. So kann es stattdessen im Winter auch gerne mal ein Sträußchen selbst gepflückte Schneeglöckchen oder auch ein dekorativer Mistelzweig vom Obstbaum aus der Streuobstwiese im Ort sein, um den Liebsten oder die Liebste zu beschenken.

So sind kurze Transportwege der Schlüssel zu einer wesentlich verbesserten Ökobilanz des Produktes.

Artikelfoto: CC0 Sebastian Voortman

 

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