Team von Frauen umarmt sich

Es gibt zahlreiche Begriffe, die leichtfertig umhergeworfen werden. Vor allem frage ich mich, ob die Bedeutung wirklich bewusst ist oder der Begriff einfach so gesagt oder geschrieben wird.

Ich kenne viele Menschen, die in Teams arbeiten und unabhängig davon, ob ich mich privat oder beruflich darüber austausche, es ist so gut wie immer der andere Mensch „schuld“. Ich würde es bevorzugen zu hören: „Mein Teamkollege fordert mich mit seinem Verhalten raus“. „Meine Kollegin erinnert mich an meine Erfahrungen mit einer anderen Person und ich steige leider immer wieder emotional darauf ein“, empfinde ich auch als eine ehrliche Aussage und als eine tiefe Selbstbegegnung. Ja, das würde ich beides bevorzugen, doch das setzt die Fähigkeit der Reflexion und der Kommunikation voraus. Doch heute möchte ich die Teamfähigkeit in den Mittelpunkt stellen.

Was bedeutet Teamfähigkeit für dich?

Natürlich könnte ich schreiben, was es für mich ist, doch ich möchte dich einladen, auf die innere Reise zu gehen und für dich diesen Begriff zu erforschen. Dazu folgen einige Fragen und ich wünsche dir die Zeit, dass du wirklich in dich gehst und in die Fragen eintauchst und in dich reinhörst, welche Antworten kommen möchten. Lasse die Antworten einfach kommen, ohne sie abzuwerten, einfach nur wahrnehmen.

Wie lautet deine Definition der Teamfähigkeit?

Wie sollte es sich anfühlen, ein Teammitglied zu sein?

Hast du dich schon mal so gefühlt?

Wenn ja, wer gab dir das Gefühl und womit?

Wenn nein, was hätte anders sein müssen?

Passend dazu:  Nur nicht durchdrehen - Die etwas andere Teamgeschichte

Welche Teamerfahrungen sind prägend?

Nun, wenn du dich wirklich auf die Fragen eingelassen hast, dann kamen vielleicht ein paar Bilder von früher. Gerne möchte ich dich einladen, auch das nachzufühlen.

Gab es in deiner Familie einen internen Wettbewerb, Eltern gegen Kinder? Oder mal ein Spiel, in dem die männlichen Wesen der Familie mit den weiblichen Wesen der Familie konkurrierten?

Gab es in deinem näheren Umfeld große Kinder gegen kleine Kinder? Wie war es keine Wahl zu haben und einfach aus naturgegebenen Gründen in besagtes Team zu kommen?

Alle Erfahrungen können uns berühren. Sie können in der Reflexion immer als wertvoll erachtet werden. Sei es, weil die Erfahrung inspirierend war oder dadurch ein Punkt für die „Bloß nicht-Liste“ gefunden wurde.

Teamfähigkeit im Beruf

In der Regel ist es doch so: Ein Teammitglied verlässt das Team/das Unternehmen oder ein Team wird erweitert. Entscheidungsträger hierfür ist meist die Leitung des Teams, der Abteilung, des Projekts oder auch der Chef. Doch was macht ein „gut funktionierendes Team“ aus? Was ist unabdingbar?

Wenn du das nächste Mal mit einem Team in Kontakt kommst, egal ob beruflich oder auch im sportlichen Bereich. Bitte nehme dir danach einige Minuten Zeit und fühle in dich rein, während du dir folgende Fragen beantwortest:

Wer hat dich ins Team gewählt?

Weshalb hast du dieses Team gewählt?

Was macht euer Team aus?

Was bringen die anderen Teammitglieder ein?

Was schätzt du an deinen Teamkollegen?

Betrachte jede Person für sich und mache dir bewusst, was wegfallen würde, wenn die Person das Team verlässt.

Wie zeigst du deine Wertschätzung im Team?

Doch einfach einen Menschen auswählen, ist gar nicht so einfach. Die meisten Personaler wählen Menschen aus, indem sie nachvollziehbare Kriterien beachten. Doch Fakt ist, dass dies nur eine Momentaufnahme ist. Das Leben, die täglichen Erfahrungen, der innere Wachstum spielen auch mit. Im Grunde sollte jeder Teamleader die Fähigkeit der freien Wahrnehmung haben und „Gruppendynamik“ mehr als ein Begriff sein.

Daher kommt es auch, dass oft optimal besetzte Stellen, trotzdem kein stimmiges Team ergeben. Wenn Menschen sich authentisch geben und auch die Fähigkeit der klaren Kommunikation haben, kann ein Teamgefühl entstehen. Wenn es optimal läuft, können sich sogar Mitarbeiter mit den Werten des Unternehmens und des Teams identifizieren.

Wie siehst du dich in deinem Team?

Fühlst du dich in deinem Team gesehen?

Fühlst du dich als Teammitglied anerkannt?

Fühlst du dich wertvoll?

Welche Gefühle kommen bei dir hoch, wenn du an dein Team denkst?

Fühlst du dich in deinem Team gut aufgehoben?

Wer oder was müsste sich ändern?

Was bist du bereit, dafür zu tun?

Womit bereicherst du das Team?

Ja, das waren nun viele Fragen und letztlich habe ich nichts gesagt. Warum auch? Es geht ja nicht darum, wie ich die Teamfähigkeit definiere. Ich möchte dich unterstützen und einladen, deine Definition von einem gesunden und kraftvollen Team zu finden. Denn erst, wenn die für dich klar ist, kannst du wirklich einsortieren und erkennen.

Mich macht es traurig, dass sich viele Menschen als Teil eines Teams empfinden, doch letztlich die Aufgaben von anderen regelmäßig mittragen. Wenn sich ein Mensch auf den Fähigkeiten des Kollegen ausruht und die sogenannte ruhige Kugel schiebt, dann ist der Wert der Augenhöhe absolut nicht gegeben. Wobei der Gegenpol natürlich ist, warum das Team so ein Verhalten mitträgt und was aktiv unternommen wird, um dies zu ändern.

Mögen dich die Fragen dazu einladen, dich selbst und dein Team besser zu (er)kennen.

Deine Jessica

Die Autorin

Jessica Ehrlicher

Ich bin Jessica Ehrlicher und unterstütze Menschen dabei sich selbst zu begegnen und kennenzulernen. Die Begleitung, Beratung und Coaching für kleine und große Menschen erfüllt mein Leben.

Mehr Informationen über mich und was ich so mache, findest du auf meiner Seite: https://www.jessica-ehrlicher.de

 

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