Daumen hoch
wie Mitarbeiter zu Fans werden

Erstaunlich, aber wahr: Nach nur sieben Sekunden entscheidet der durchschnittliche Mensch, ob ihm sein Gegenüber sympathisch ist oder nicht. In diesem kurzen Moment vermischen sich unterschiedlichste Aspekte der Wahrnehmung: Aussehen, Kleidung, Haarfarbe, Gestik, Gesichtsausdruck.

In den Hauptrollen: Körpersprache und Mimik. Beim direkten Aufeinandertreffen von Menschen spielt sich bis zu 90 Prozent der kommunikativen Interaktion nonverbal ab. Wer das weiß, kann das eigene Auftreten besser steuern.

Mehr Souveränität bedeutet immer auch mehr Sicherheit. Das gilt ganz besonders in Situationen, in denen es darauf ankommt – z.B. in einem Vorstellungsgespräch.

Menschen sprechen immer, auch dann, wenn sie gar nichts sagen. Eine Handbewegung, ein Blick oder ein Gesichtsausdruck sagen mehr als 1000 Worte. Nonverbale Signale können das, was wir sagen, verstärken und unterstützen oder ins Gegenteil verkehren.

„Unsere Körpersprache ist ein Potential, das wir nutzen können oder nicht.“

So bringt es die Mitverfasserin des Buchs Körpersprache und Rhetorik, Tiziana Bruno, auf den Punkt.

Aber auch, wenn wir nicht sprechen, senden wir – bewusst oder unbewusst – Körpersignale aus, die unser Gegenüber interpretiert. Wie eindeutig die Signale sind, ist unter Experten umstritten. Klar ist, dass jeder die Gestik und Mimik seiner Gesprächspartner zur Kenntnis nimmt und – häufig auch unbewusst – bestimmte Schlüsse daraus zieht.

Hier einige Tipps für einen rundum positiven Auftritt:

Offen und positiv. Wer seinem Gegenüber mit verkrampften Fingern und gesenktem Blick gegenüber steht, wirkt passiv und desinteressiert. Vor der Brust verschränkte Arme schaffen eher Distanz als Nähe. Ein freundliches Lächeln, ein offener Blick, aufrechte Haltung und ein nicht zu lascher Händedruck tragen wesentlich dazu bei, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.

Gepflegt und situationsgerecht. Eine positive Körpersprache fängt mit einem gepflegten Äußeren an. Kleiden Sie sich immer so, dass es dem Anlass entspricht und Sie sich gleichzeitig wohl in Ihrer Haut fühlen. Dezent, aber ordentlich und geschmackvoll, heißt die Devise. Schließlich wollen Sie mit Ihrem Outfit ge-, aber nicht auffallen. Alles, was zwackt oder einengt vermeiden. Ein zu enges Sakko, ein zu kurzer Rock, unbequeme Schuhe können im schlimmsten Fall echte Kommunikationskiller sein.

Hallo wach! Stellen Sie, bevor Sie in ein Gespräch gehen, Ihren inneren Zeiger auf „aktiv“. Ihr Gesprächspartner soll merken, dass Sie sich für das interessieren, was er (oder sie) sagt. Mit einer dem Gesprächspartner zugewendeten Körperhaltung signalisieren sie Aufnahmebereitschaft. Sitzen Sie aufrecht, aber nicht zu lässig. An einem wachen und aufmerksamen Blick erkennt Ihr Gegenüber, dass Sie nicht nur anwesend, sondern voll da sind.

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Freundlich und aufmerksam. Lächeln ist eines der stärksten nonverbalen Signale, die wir aussenden können. Probieren sie es einfach mal an sich selbst aus: Schon allein durch das Verziehen der Mundwinkel nach oben, steigt der Stimmungspegel um einige Grade. Wer selbst lächelt, lädt sein Gegenüber dazu ein, zurückzulächeln. Auch kleine Unsicherheiten können Sie mit einem Lächeln zum richtigen Zeitpunkt gekonnt überspielen.

Immer auf Sendung. Interagieren Sie mit Ihrem Gesprächspartner auch dann, wenn Sie selbst gerade nicht sprechen. Halten Sie Blickkontakt – das ist allein schon eine Frage der Höflichkeit.

Selbstbewusst und souverän. Wer sich selbst unsicher fühlt, strahlt diese Unsicherheit häufig auch aus. Auf dem Stuhl herum rutschen, sich ständig am Kopf oder an der Nase kratzen, mit den Fingern spielen oder ein Taschentuch kneten – damit machen Sie nicht nur Ihr Gegenüber, sondern auch sich selbst nervös und bringen sich aus dem Konzept. Bemühen Sie sich ganz bewusst darum, Unsicherheitsgesten zu vermeiden. Überlisten Sie sich selbst: Stellen Sie beim Sitzen Ihre Füße fest nebeneinander – das gibt Ihnen buchstäblich Halt und Bodenhaftung. Wichtig: Nie nur auf der Kante des Stuhls sitzen, sondern die ganze Sitzfläche nutzen.

Lebhaft, aber nicht hektisch. Lebendige Gestik und ein waches Mienenspiel wirken sympathisch und positiv. Aber Achtung: Nicht übertreiben. Wildes Herumgestikulieren wirkt schnell hektisch und unsouverän. Auch umgekehrt gilt: Wenn Sie ein eher zurückhaltender Mensch sind, sollten Sie nicht zwanghaft versuchen, mit den Händen zu sprechen. Aufgesetzte Gesten wirken schnell krampfhaft und künstlich.

Natürlich und authentisch. Wer sich zu sehr darum bemüht, die richtigen Signale „auszusenden“, schießt leicht übers Ziel hinaus. Sie sind kein Schauspieler. Wenn Sie Ihr Gegenüber von Ihren Fähigkeiten oder Argumenten überzeugen möchten, kommt es immer auch auf Natürlichkeit und Authentizität an. Deswegen gilt erst und vor allem: Bleiben Sie sich selbst treu.

Zusatztipp: Viele Menschen können selbst nicht so genau einschätzen, wie Ihr Verhalten in Gesprächssituationen auf andere wirkt. Beobachten Sie sich zwischendurch immer einmal wieder selbst und seien Sie dabei durchaus auch kritisch. So können Sie selbst am besten Ihre kommunikativen Stärken und vielleicht auch die eine oder andere Schwäche herausfinden und analysieren.

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