Dichtung und Wahrheit über den Aufstieg

Vieles von dem, was als karrierefördernd empfohlen wird, ist in Wirklichkeit Murks. Höchste Zeit, mit den gängigen Vorurteilen aufzuräumen.

Karriere ist keine Zugreise, bei der Ankunftsort und -zeit exakt bekannt sind. Es ist eher so, dass man in eine bestimmte Richtung losfährt, aber zwischendurch immer mal wieder schauen muss, wo man sich befindet.“ Martin Wehrle, Karriere-Coach und Autor zahlreicher Fachbücher, weiß, wovon er spricht: „Die Leute sehnen sich nach einer einfachen Anleitung für die Karriere. Aber die gibt es nicht“, ist seine Erfahrung. „So entstehen dann Mythen. In Wirklichkeit, so Wehrle, „ist Karriere etwas ganz Individuelles. Erfolg hat man dann, wenn man das verwirklicht, was einen erfüllt und wofür man Talent besitzt.“

Auch Marcus Schmidt, Geschäftsführender Gesellschafter bei der Personalberatung Hanover Matrix und Autor des Buches „Die 40 größten Karriere-Mythen: Ein Headhunter zeigt, worauf es wirklich ankommt
“ meint: „Ein entscheidendes Kriterium für die Diagnose einer erfolgreichen Karriere ist die Jobzufriedenheit. Entweder Sie sind im Großen und Ganzen zufrieden, dann stecken Sie mittendrin in Ihrer eigenen Karriere. Wenn nicht, dann sollten Sie etwas Gravierendes ändern.“

Realistische Ziele setzen
Klingt logisch, wird aber häufig nicht so praktiziert. „Wer ein Ziel verfolgt, das nicht seinen Fähigkeiten entspricht, macht sich unglücklich!“, warnt Heiko Mell, Mitinhaber der MMC Personalberatung Sexauer & Mell. „Jeder sollte im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste herausholen.“ Und es auch entsprechend vermarkten.

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Denn wer im Job die Nase vorn haben will, muss seine Leistungen präsentieren wie ein Unternehmen sein Produkt“, erläutert Hermann Scherer, Chef der Unternehmen Erfolg Consulting-Group, die Strategie. Schließlich gilt derjenige als guter Mitarbeiter, den sein Chef dafür hält.

„Ein weiteres Kriterium für den Weg nach oben“, so Mell, „ist der Wille, Verantwortung zu übernehmen und Macht auszuüben.“ Wer es bis an die Spitze eines Unternehmens schaffen will, sollte keine Angst davor haben, im Alleingang Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter zu führen, denn: „Nicht jeder wurde zum Chef geboren“, gibt auch Führungskräfte-Coach Matthias Wölkner zu bedenken, „das ist nur etwas für Leute mit einem ausgeprägten Dominanzstreben.“

Erfolgsorientierte sollten sich dabei aber nicht zu lange Zeit lassen, mahnt Mell: „Wenn mit 35 nicht Leiter auf der Visitenkarte steht, ist es für die große Karriere schon zu spät.“ Zudem empfiehlt der Personalberater, spätestens bis Mitte vierzig das jeweilige Berufsziel erreicht zu haben. Welche Mythen Sie auf Ihrem Weg nach oben getrost vergessen können, erfahren Sie HIER

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