
Viele gehen in die Arbeit, weil sie es müssen. Viele Stunden verbringen wir an diesem Arbeitsort ohne uns wirklich wohlzufühlen. Magst du wirklich deine kostbare Zeit so verschwenden? Magst du wirklich so mir dir umgehen?
Ich behaupte deine Arbeit soll deine Heimat sein. Du sollst dort ankommen, dich wohlfühlen und du selbst sein können – mit deinen Stärken und Fähigkeiten geschätzt werden und einen wertvollen Beitrag leisten können. Du sollst dich in deiner Arbeit zu Hause fühlen und umgeben sein von tollen dich unterstützenden Menschen. Ich darf ja noch groß träumen, du auch? Dann lies weiter.
„Heimat ist dort, wo man sich wohlfühlt und gut aufgenommen wird“, das sagt Dalai Lama. Sofort faszinierte mich das Zitat, doch was hat das mit arbeiten zu tun? Das erfährst du in den nächsten Zeilen – das schwergewichtige Wort „Heimat“ wird mit dem Arbeitsleben verknüpft.
Heimat ist das Schlüsselwort
Heimat ist das Schlüsselwort und trotzdem ist das Zitat sehr allgemein gehalten. Was ist unter Heimat zu verstehen? Sind es die Freund*innen, die spontan abends Zeit fürs Kino haben oder die Familie, mit der man gemeinsam frühstückt oder sind es die eigenen vier Wände, das Zuhause?
Ist es die Stadt, die mit ihren vielen Veranstaltungen überzeugt oder das Land mit seinen beeindruckenden Naturlandschaften? Heimat bedeutet zu Hause sein, angekommen sein, nicht das Fernweh zu haben, woanders für längere Zeit wohnen zu wollen. Es betrifft also durchaus auch die Arbeit. Fühlst du dich in deiner Arbeit zu Hause?
Heimat ist also ortsgebunden, das verrät uns das Zitat mit „Heimat ist dort“. Das suggeriert, es gibt nur eine, mehrere Heimaten zu haben, scheint sprachlich schon unmöglich. Auf italienisch verwendet man auch den Ausdruck Ursprungsstadt (citta di origine) für Heimat.
Ist die Heimat automatisch der Ort oder die Umgebung, wo man aufgewachsen ist? Es gibt auch eine Wahlheimat, also eine Person entscheidet sich bewusst für einen geografischen Lebensmittelpunkt, der nicht sein ursprünglicher ist. Heimat ist also dort, wo ich meinem Lieblingsmenschen, meiner Familie und Freund*innen nahe bin.
Ein Unternehmen muss nicht nur an einem Standort „zu Hause“ sein. Es gibt viele global players, jedoch auch die Bereicherung durchs Home Office hat nun viele Standorte für Unternehmen geschaffen. Kund*innen sitzen oftmals auch weltweit, Lieferant*innen sind zumeist auch nicht an nur einen Standort gebunden.
Wir leben in einer globalen Welt, eine fixe Lokalisierung eines Unternehmens ist also nicht zu wünschen. Den Ort des Unternehmens, wo du dich zu Hause und angenommen fühlen solltest, bezeichne ich als Unternehmenskultur. Es geht also in erster Linie um die Menschen oder?
Es geht ums Wohlfühlen
In der Heimat soll man sich wohlfühlen. Wo fühlst du dich wohl? Wann fühlst du dich wohl? Was muss vorhanden sein, damit du dich wohl fühlst? Ein Freund aus Aserbaidschan meinte, „Heimat ist überall wo du dich gebraucht fühlst.
Du musst dich gebraucht fühlen.“ Arbeit oder jegliche Art von Aufgaben sind auch wichtig, um einen Ort Heimat zu nennen. Mit welchen Arbeitsaufgaben fühlst du dich wohl? Wo kommst du in deinem Element an und hast das Gefühl einen richtigen Beitrag zu leisten?
Mit offenen Armen empfangen zu werden ist ein wunderschönes Gefühl, ein Heimatgefühl. Es reicht allerdings nicht aus, wenn ich mich alleine wohlfühle. Heimat verpflichtet uns auch zu Aktivität. Wir erwarten von unserer Heimat, dass wir von anderen Menschen gut aufgenommen werden.
Wir erwarten uns demnach Unterstützung und Zusammenhalt. Jeder von uns gestaltet seine Heimat mit. Egal, ob er mit dem Status quo zufrieden ist oder sehr aktiv ist, er beeinflusst seine Heimat. Du beeinflusst also auch die Unternehmenskultur, egal ob du eine*r von zehn Personen oder eine*r von Tausenden bist, du spielst eine zentrale Rolle für die Gestaltung der Unternehmenskultur.
Die Heimat wird sich verändern im Laufe der Zeit. Unsere gewohnte Umgebung, auch das bisher vielleicht sehr bekannte Unternehmensumfeld und somit auch das Unternehmen wird sich verändern. Wir entwickeln uns, aber auch die Menschen, die Technologien, die Infrastruktur. Es gilt also rauszufinden, was du konkret brauchst, um dich angenommen zu fühlen. Wenn du das weißt, dann kannst du zu suchen beginnen. Wenn du nun aber nichts Passendes findest?
Dann kann Heimat für dich auch ein Wunschort sein, eine Wunschvorstellung oder das Streben nach etwas Besserem. Du kannst dich ganz bewusst dafür einsetzen, dass deine Heimat sich entwickelt und entsteht. Jede*r Einzelne ist für sich verantwortlich, doch auch wir Mitmenschen alle zusammen sind für unsere Heimat verantwortlich. Gemeinsames mitbestimmen und gestalten ermöglicht uns unsere Heimat so weiterzuentwickeln, wie sie unseren Bedürfnissen am besten entspricht. Also Pack ma’s an!
Du fragst dich nun wie du starten kannst? Überlege dir einen konkreten Bereich, den du gern in deiner Arbeit geändert haben möchtest, um dich wohler zu fühlen. Das kann von einer Pflanze im Büro bis hin zu einer besseren Zusammenarbeit mit deinen Kolleg*innen alles sein. Du kannst sogar entscheiden, dass du dich in deinem aktuellen Umfeld überhaupt nicht wohlfühlst, das ist ein sehr großer Schritt, den du da in Angriff nimmst.
Am besten denkst du nicht alleine über diese Frage nach, sondern du suchst dir ein*e Freund*in und ihr redet darüber. Was möchtest du an deinem Arbeitsleben konkret ändern? Jetzt hast du die Frage nochmal schwarz auf weiß. Nehmt euch gemeinsam maximal 60 Minuten Zeit, jede*r bekommt 30 Minuten an die Hand. Dann geht es los. Red einfach drauf los und dein Gegenüber stellt dir Fragen. Am Ende wirst du konkret ein Thema haben, dass du ändern kannst. Es wird ein kleines sein, doch die Wege entstehen im Gehen.
Wie heißt es so schön mit der Komfort-Zone? Du kommst meist nicht mit Springen raus, sondern nur mit Mini-Mini Schritten. Also probiere dich aus. Je mehr du von diesen Mini-Mini Schritten gemacht hast, desto einfacher wird es werden und desto leichter wirst du deine Komfort-Zone laufend erweitern. Du vergrößerst sozusagen den Ort deines Wohlfühlens so Schritt für Schritt. Getrau dich und hab Freude daran!
Und nun wünsche ich dir ganz viel Freude und Erfolg beim Tun.
Strahle, wenn du an deine Arbeit denkst!
Die Autorin
Strahlst du, wenn du Montagmorgen an die Arbeit denkst? Ich bin Marie Meyer-Marktl und unterstütze Menschen dabei ein erfülltes & erfolgreiches Arbeitsleben zu bekommen.
Mit Coachings und Workshops begleite ich meine Kund*innen von A bis Z in der Arbeitswelt z.B. bei beruflicher Orientierung oder Zeitmanagement. Als ehemalige CFO vereine ich beim Coaching Herz & Hirn, denn erst mit der Vereinigung gelingt hafawo. :-) Mehr Informationen findest du auf meiner Seite: https://www.fulfilment-at-work.at