lächelnder Mann vor dem Laptop

Vor einigen Jahren hat Gallup Menschen in 142 Ländern gebeten, auf eine Reihe von Aussagen zu reagieren, die das Engagement von Mitarbeiter messen. Darunter waren auch ihre Arbeitszufriedenheit, ob sie ihre Arbeit wichtig fanden und ob sie am Arbeitsplatz Gelegenheit zum Lernen und zur Weiterentwicklung hatten.

Was das Meinungsforschungsinstitut herausfand, war, dass Engagement die Ausnahme, nicht die Regel ist: Weltweit arbeiteten nur 13 Prozent der Angestellten richtig engagiert, während 63 Prozent nicht engagiert und 24 Prozent „aktiv ausgegrenzt“ waren, was bedeutet, dass sie unglücklich und unproduktiv waren. Die Engagements waren in den USA und Kanada am höchsten und in Ostasien am niedrigsten.

„Etwa jeder achte Arbeiter ist psychologisch an seine Arbeit gebunden und wird wahrscheinlich positive Beiträge zu seinen Organisationen leisten“,  bemerkte Gallup. „Dem Großteil der Mitarbeiter weltweit, fehlt es aber an Motivation, und es ist weniger wahrscheinlich, dass sie von sich aus  Anstrengungen in organisatorische Ziele oder Ergebnisse investieren.“

Diese Tatsachen beschränken nicht nur die wirtschaftliche Produktivität und das Wachstum, sondern auch die Lebensqualität auf der ganzen Welt. Schließlich verbringen die Menschen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften mehr als ein Drittel ihres Arbeitstages in der Arbeit.

Wir haben diese Studie als Anlass genommen, um uns Gedanken zu machen, wie Arbeit sinnvoller gestaltet werden kann.

Wenn man Menschen fragt, ist die Antwort, warum Sie tun, was Sie tun, oft so ungeschminkt und unromantisch wie „Ich brauche das Geld … Ich habe schließlich Rechnungen zu bezahlen.“ Und das hat durch nichts mit der Gesellschaftsschicht an sich zu tun. Seinen Job zu lieben, hat weder was mit einem Hochschulabschluss oder mit einem Durchschnittseinkommen zu tun. Wenn du deinen Job liebst, liebst du ihn wahrscheinlich für € 25.000 genau so, als wenn du € 250.000 pro Jahr verdienen würdest.

„Es gibt kein Einkommensniveau, auf dem die Menschen nicht verzweifelt nach Bedeutung suchen.“

Um aus diesem Dilemma herauszufinden, haben wir 5 Wege beschrieben, wie du aus deinem Beruf eine Berufung machen könntest:

Arbeit an Ideale anhängen

Ein Bekannter von mir war Kolumnist zu politischen Themen. Er sagte einmal zu mir, er finde das Schreiben von politischen Kolumnen „immer unbefriedigend, weil man stets an das nächste denken muss … Jede Kolumne ist ein Misserfolg, weil du sie so schnell rausbringen musst“. Aber er meinte auch, die Arbeit wird befriedigender, wenn er über den Alltag nachdenkt, um höhere Ideale zu verfolgen. Für ihn stehen diese Ideale für einen respektvollen politischen Dialog, treiben die politische Konversation moralisch und spirituell voran und somit findet er „Das Schreiben“ wieder gut. Weil er durch das Schreiben, seine ethischen und moralischen Werte, realisieren kann.

Erkenne die sinnvollen Momente

Die Bedeutung deiner Arbeit lebt von den bestimmten Momenten. Wenn ich an einem Artikel für www.hafawo.at arbeite, dann ist es der Prozess der Forschung und der Recherche. Da wird das Wohnzimmer zur „Ideenoase“. Überall liegen Bücher herum, alte Notizen oder Mitschriften von der Arbeit sind quer über den Tisch verteilt.

Es kann oft Tage dauern, bis ich meine 1000 Wörter (= die durchschnittliche Wortanzahl eines Artikels) niedergeschrieben habe. Manchmal werden aus einem Thema 3. Dieser Prozess des Schreibens, ist mein besonderer Moment. Die Phasen, in denen Ideen fließen und ich Verbindungen zwischen Theorie und Praxis knüpfe, das sind die besten Momente meiner Arbeit. Das ist mein Flow-Zustand.

Diene anderen (oder nicht?)

Die glücklichsten Menschen fühlen sich so, wie sie gebraucht werden. Der größte Beschleuniger von Bedeutungslosigkeit in unserer Gesellschaft, ist ein Gefühl von sozialer und ökonomischer Überflutung. Es gibt kein Einkommensniveau, auf dem die Menschen nicht verzweifelt nach Bedeutung suchen.

Es gibt eine Studie über Krankenhauspersonal, bei der einige ihren Job zum Beispiel als „Reinigen des Bodens“ oder „Essensträger für Patienten“ definierten, während andere ihn als „Unterstützung zur Genesung von Patienten“ beschrieben. Wenn deine Einstellung über diesen Service ist, hast du einen glücklicheren und sinnvolleren Job als die „Essensträger“…

Man kann eine Karriere mit einer Ehe vergleichen. (Fast) niemand wird eine Ehe auf Grund einer wirtschaftlich-ökonomischen Ausrichtung eingehen. Also: Besteht diese Ehe einen Kosten-Nutzen-Analyse-Test? Bekomme ich mehr raus, als ich investiere?  … Und aus meiner Sicht sollte man auch nicht so Karriere machen. Du solltest Karriere machen mit der Frage: „Wem kann ich dienen? Wem nützt mein Talent, meine Leidenschaft, meine Stärke? Investiere ich bereits alles, was ich kann?“

Natürlich darf man nicht blind „dienen“. Es ist wichtig, dass man sich darauf festlegen kann, ob dein Arbeitsumfeld deine Bemühungen ausreichend schätzt.

Der beste Weg, einer Gemeinschaft wirklich zu helfen, besteht darin, sich darum zu bemühen, seine Arbeit gut zu machen – hauptsächlich, um der Arbeit selbst zu dienen.

Passend dazu:  Das Leben ist zu kurz für ein schlechtes Betriebsklima - So schaffst du eine bessere Atmosphäre am Arbeitsplatz

Frage Dich, warum du tust, was du tust

Wenn man Leute über ihre Arbeit fragt, heißt es meistens: „Was machst du?“, aber selten hört man: „Warum machst du das?“ Dabei wäre diese zweite Frage doch viel wichtiger.

Viele Menschen jagen oft Geld, Macht, Vergnügen und Ruhm hinterher, in der Hoffnung, dass sie dadurch „glücklicher“ sind. Dabei ist das absolut paradox. Es gibt bereits viele Studien, die fragen, warum Menschen Geld, Macht, Vergnügen und Ruhm wollen. Es gibt viele Gründe, aber fakt ist, das Menschen mit viel Macht und Geld nicht glücklicher sind. Im Gegenteil. Dich dazu zu drängen „reich und berühmt“ zu sein, stimmt nicht damit überein, dass du ein glückliches Leben führst und schon gar nicht, das es dir durch die Berufung in deiner Arbeit gelingt.

Also ich denke, du solltest dich fragen: Warum mache ich diese Arbeit? Wir alle wollen Geld, aber arbeite ich hauptsächlich für Geld? Ist es in erster Linie für die Macht? Geht es in erster Linie um Ruhm? Oder ist es mir wichtiger in meinem Beruf erfüllt und glücklich zu sein.

Also ich arbeite lieber in einem Beruf der mich täglich mit Stolz erfüllt, als ein ganzes Leben lang Ruhm und Reichtum hinterherzujagen, um dann schlussendlich nicht einmal zu wissen, ob mich das glücklich machen wird.

Investiere nicht alles in die Arbeit

Die glücklichsten Leute haben laut einer umfangreichen Studie ein ausgewogenes Portfolio. Es darf sich nicht alles um die Arbeit drehen. Ausgewogene Menschen balancieren ihr Lebensportfolio zwischen vier Dingen aus: dem Transzendentalen (das heißt den spirituellen Dingen, die größer sind als Sie), der Familie, ihren Freundschaften und eben ihrer Arbeit.

Wenn man als Mensch [nur] eine Sache hat, hat man ein unausgewogenes Portfolio. Das wäre, als würde ein Gebäude nur von einer Stütze stabilisiert werden. Bricht diese Stütze ab, würde das Gebäude einstürzen …

Fazit:

Natürlich ist es nicht einfach, einen sicheren Job an den Nagel zu hängen, und sich ins „ungewisse Fahrwasser“ zu begeben. Doch wenn du diesen Schritt wagst, um dich einen Job zu widmen, der dich mit Freude und Sinnhaftigkeit erfüllt, wirst du schlussendlich belohnt werden. Belohnt mit inneren Frieden.

„Vergiss nicht: Du hast nur ein Leben zur Verfügung. Mache das Beste daraus!“

Niemand ist zu alt für eine Veränderung. Glaube an dich. Hin und wieder muss man im Leben etwas riskieren. Wenn du akzeptierst, dass das Leben aus Veränderungen besteht, kannst du deinen Lebensweg gezielt positiv beeinflussen.

Analysiere deine Fähigkeiten und Potenziale, und begib dich auf die Suche nach dem Beruf, der deine wahren Talente offenbart. So wird dein Beruf schließlich zur Berufung!

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