Kummer Depression

Elend, Leid, Kummer, Konkurrieren, Vergleichen, Depression, Angst, Streiten, Neid usw… kennen tun wir all diese üblen Zeitgenossen nur zu gut. Auch deren Symptome sind für uns keine Unbekannten. Aber wie können wir ihnen bloß entkommen?

Nun, zu aller erst müssen wir verstehen, dass es nichts bringt, die sogenannten Symptome zu bekämpfen. Diese sind nämlich trickreich und wenn man glaubt, man habe sie beseitigt, tauchen sie urplötzlich wieder auf. Nein, wir müssen das Übel an der Wurzel packen. Das heißt, wir müssen die Ursache bekämpfen. Henry David Thoreau schrieb einst: „Tausende hacken an den Ästen des Übels herum, doch nur einer trifft die Wurzel.“

Mit diesem Artikel möchte ich dir gerne zeigen, wo du die Axt anlegen musst.

Symptome: Um alles muss ich mich kümmern / Alles bleibt immer an mir hängen / Der oder die kann das nicht, also mach ich es.

So wird angepackt: Höre auf, dich um die Probleme anderer Menschen zu kümmern … oder sogar zu denken, dass du sie zu deinen machen musst. Andere Menschen haben Probleme und nur sie sind für die Lösung derer verantwortlich. Selbst wenn es ehrlich gemeint wäre (was es in den seltensten Fällen ist); alleine nur die Annahme, dass du der – oder diejenige bist, der/die die Belastung anderer Probleme übernehmen könnte, ist lächerlich.

Die Verantwortung liegt nicht bei dir. Wenn du wirklich etwas Gutes tun willst, dann unterstütze die Menschen mit all dir zur Verfügung stehenden Mittel. Jeder muss seine Probleme alleine lösen, denn nur so können wir etwas lernen.

Symptome: Was habe ich nun schon wieder angestellt? / Was habe ich mir nur dabei gedacht? / Hätte ich es doch anders gemacht.

So wird angepackt: Verzeihe dir selbst. Wir verdienen es, glücklich zu sein. Nimm dir also ruhig einmal deine ganz persönliche Auszeit. Du verzeihst auch anderen, nicht wahr? Natürlich, denn Verzeihen ist eines der wichtigsten Dinge in unserem Leben. Ohne Verzeihung kann keine Verbindung zwischen Menschen aufrecht erhalten werden. Deshalb ist es auch wichtig, mit dir selbst ins Reine zu kommen.

Wir bemühen uns oft so sehr um andere Menschen, dass wir uns selbst vernachlässigen. Die Person, der wir am Wenigsten verzeihen, ist oft die im Spiegel. Also höre auf zu leiden. Höre auf, nachträglich zu dir selbst zu sein. Höre auf, Trübsal zu blasen. Neid und Missgunst sind oft nur Folgen aus diesem Verhalten. Du bist nicht unwürdig oder minderwertig, also verhalte dich auch nicht so. Vergebe dir selbst deine Fehler und stehe zu den Dingen, die dir passiert sind. Man kann die Vergangenheit sowieso nicht ändern. Blicke lieber mit einem reinen Gewissen in die Zukunft.

Symptome: Ich bin ja so alleine / Mir können alle anderen gestohlen bleiben / Mir ist langweilig, was soll ich den ganzen Tag lang bloß machen?

So wird angepackt: Suche den Kontakt. Ab und zu Zeit für sich selbst zu haben, ist wichtig. Aber den Kontakt zur Außenwelt abzubrechen, halte ich für keine gute Idee. Wir Menschen brauchen den Kontakt. Egal, ob es sich dabei um unseren Partner, Familie, Freunde, Kolleginnen und Kollegen bei der Arbeit, der Kellnerin im Cafe oder Menschen in Fachverbänden oder in der Gemeinde handelt. Lasse es nicht zu, dass du dich selbst isolierst. Lehne keine Hilfe ab, welche dir angeboten wird. Ich spreche jetzt nicht über ungebetenes Feedback. Ich meine wirklich ehrlich gemeinte Unterstützung.

Symptome: Wie kann ich es nur allen Recht machen? / Wie schaffe ich es, dass keiner böse auf mich ist? / Ich habe Angst, dass dieser Mensch mich nicht mag.

So wird angepackt: Sei nicht Everybody`s Darling. Wir verbringen viel zu viel Zeit damit, anderen Leuten alles Mögliche Recht zu machen. Mache keine Kompromisse bei deinen Werten und Prinzipien. Es ist in Ordnung, wenn manchmal Leute nicht deiner Meinung sind.

„Was hat er gesagt?“ … „Ja, genau das habe ich gesagt und ich stehe auch dazu“. Das ist absolut in Ordnung. Deine persönlichen Werte hängen nicht von der Akzeptanz anderer Menschen ab. Im Gegenteil, deine Werte spiegeln deine Persönlichkeit wieder. Es ist sehr wichtig, dass du dazu stehst. Wenn das andere Menschen nicht akzeptieren können, ist das nicht dein Problem.

Symptome: Der kann das doch viel besser / Warum soll ich das machen? Sie macht es ja auch nicht! / Wenn er es nicht schafft, dann schaffe ich es erst recht nicht.

So wird angepackt: Höre auf zu jammern. Höre auf ein Opfer zu sein und dich ständig mit anderen zu vergleichen. Du bist ein Individuum mit einer einzigartigen Persönlichkeit. Mit wem willst du dich messen, wenn es dich nur einmal auf dieser Welt gibt?

Schau nicht auf andere Menschen, nur um sie nach deinen Maßstäben zu messen. Man weiß nie, was sich wirklich hinter den Kulissen abspielt. Vielleicht bewunderst du jemanden, der in Wirklichkeit mehr Dreck am stecken hat als ein Schlammloch. Höre also bitte auf, dich um das Leben anderer Menschen zu kümmern und sei einfach nur du selbst.

Passend dazu:  Wenn ein Hund dein Lehrer wäre (ein lustiges Gedankenspiel)

Symptome: Ach hätte ich doch … / Früher war alles besser.

So wird angepackt: (Er)lebe den Augenblick. Blicke nicht nostalgisch zurück und erwarte nicht zu viel von der Zukunft. Schaue dich einfach mal aufmerksam um und genießen den Moment. Heute ist heute, und dieser Tag wird nicht wiederkommen. Versuche dich selbst in diesem Moment wiederzufinden.

Habe keine Angst davor, die Situation, in der du dich gerade befindest, richtig zu genießen. Gewähre dem Augenblick seine Berechtigung und lasse Fehler und Misserfolge der Vergangenheit das sein, was sie sind … Geschichte. Und was lehrt uns die Geschichte? Das man sie nicht ändern sondern nur daraus lernen kann.

Symptome: Wieso habe ich das getan? / Warum ist das passiert?

So wird angepackt: Höre auf, dich auf Dinge zu konzentrieren, welche du sowieso nicht (mehr) ändern kannst. Es ist erstaunlich, wie viele Menschen Zeit damit verbringen, oder sagen wir besser verschwenden, sich auf Dinge zu konzentrierten, welche sie absolut nicht verändern oder beeinflussen können. Es gibt eine ganz einfache Lösung für dieses Problem: Lasse es einfach!

Symptome: Das geht sowieso nicht / Ich bringe einfach nichts auf die Reihe.

So wird angepackt: Versuche immer positiv und konzentriert zu bleiben. Vertraue auf deine Lösungen, Entscheidungen oder Ideen. Lasse es nicht zu, dass dich negativ gepolte Menschen vom Gegenteil überzeugen. Versuche nicht in allem ein Problem oder ein unüberwindbares Hindernis zu sehen.

Unterschätze niemals die Kraft deiner Gedanken. Wenn du nach der negativen Seite einer Sache suchst, dann wirst du diese auch finden. Gott sei Dank, passiert das aber auch, wenn du nach der positiven Seite suchst. Selbstgespräche sind reale Gespräche in deinem Kopf. Denke und rede mit dir selbst also stets positiv und betrachte deine Umgebung immer so positiv wie möglich. Suche nach der guten Seite, glaube mir, du wirst sie finden.

Symptome: Der- oder diejenige hat gesagt, ich muss … / Ich muss, weil …

So wird angepackt: Lasse es nicht zu, dass du von anderen Menschen oder Situationen kontrolliert oder gesteuert wirst. Werbespots, Berater, Trends, usw. versuchen täglich uns einzureden, was wir nicht alles tun müssen oder wer wir sein sollen. Es ist einfach in dieser gesteuerten Welt, diesem Image-Wahnsinn zum Opfer zu fallen.

Mache dir keine Gedanken darüber, was der Dr. Med. Quacksalber oder der Prominente im Fernseher sagt. Mache dir keine Sorgen wenn dir irgendjemand ungebetenes Feedback bezüglich deines Verhaltens oder deiner Aktionen gibt. Es wird immer verschiedene Meinungen, Lösungen usw. geben und deswegen wird es auch immer mehrere Möglichkeiten geben.

Symptome: Das geht mich nichts an / Wen kümmert das? / Mich interessiert das nicht / Ich melde mich sicher nicht.

So wird angepackt: Sei interessiert und übernehme hin und wieder Verantwortung. Menschen, welche ihr Leben danach ausrichten, befinden sich meist in einer besseren Ausgangsposition. Versuche neue Dinge und Wege.

Du wirst erfolgreich sein und gewinnst erhöhte Zufriedenheit. Das wird dir aber sich nicht passieren, wenn du nur herumsitzt, dich an nichts beteiligst oder ständig vermeidest die Verantwortung zu übernehmen. Das Leben läuft anders ab. Trete heraus aus der Menge und stelle dich ins Rampenlicht.

Symptome: Ich schaffe das in (unrealistisch) kurzer Zeit / Ich kann das besser als alle anderen / Das muss alles sofort erledigt werden.

So wird angepackt: Die Lösung hier heißt: Realistische Erwartungen. Du möchtest abnehmen, um in Form zu sein? In Ordnung. Aber dir einzureden, dass du 20kg in 2 Monaten verlieren kannst, ist lächerlich. Andererseits ist die Anmeldung für ein Fitness-Studio und eine Änderung deiner Ernährung durchaus einfach möglich. Setze dir also keine unrealistische Ziele.

Ziele welche man nicht erreicht, können einen schweren inneren Schaden anrichten. Bleibe also mit deinen Erwartungen am Boden. Setze dir lieber mehrere kleine Ziele, welche erreichbar sind. Wenn das gut funktioniert, kannst du mit der Zeit ruhig etwas mutiger werden und diese höher stecken. Beachte jedoch immer, dass sie realisierbar sind.

Und zu guterletzt: Richte dein Leben nach deinen inneren Werten und nicht nach Äußerlichkeiten aus. Nicht nach irgend einem Feedback, nicht nach deinem Job, nicht nach einem Trend und schon gar nicht nach einer Anweisung einer anderen Person.

Vergiss nie wer du bist. Sei ruhig auch mal gepflegt egoistisch. Du hast eine innere Stimme. Finde diese, höre ihr gut zu und lebe danach. Du kannst das und ich glaube an dich!

6 Kommentare

  1. Ein sehr wertvoller Artikel. Ich habe das noch nie so auf diese Art gesehen, dass man Symptome nicht behandeln soll. Sehr interessant!

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