ordentlicher Raum

Das eigene Leben in Ordnung bringen, sich selbst besser zu organisieren: Ein Wunsch, dessen Erfüllung leider allzu häufig an mangelnder Planung scheitert. Es ist allerdings weit weniger schwer wenn man ein paar elementare Grundpfeiler dieses Prozesses vorab klärt und dann Schritt für Schritt abarbeitet. Ansatzpunkte gibt es einige – sie zu kennen ist das eigentliche Geheimnis all derer, die ihr Leben gut organisieren können.

Schaffe Platz für deine Gedanken – der Ursprung aller Ordnung

Der erste Schritt, Ordnung in das persönliche Chaos zu bringen ist, den eigenen Gedanken genügend Raum einzuräumen. Aller Anfang ist es, zunächst Ordnung in die eigenen Gedanken zu bringen.

Erst dann, wenn hierfür genügend Ressourcen geschaffen wurden kann damit begonnen werden, auch in der räumlichen Umgebung die entsprechend notwendigen Maßnahmen einzuleiten.

Kleine Etappenziele setzen, um das große „Ganze“ zu meistern

Der Weg, Ordnung in das Chaos des Lebens zu bringen, lässt sich wesentlich leichter gehen, wenn er in kleineren, vorab abgesteckten Etappen beschritten wird. Psychoanalytische Erkenntnisse lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, dass Etappenziele wesentlich leichter zu erreichen sind.

Während der Weg zum eigentlichen Ziel unglaublich schwierig erscheint, sind die kleineren Erfolge relativ schnell umsetz- und auch messbar. Kleinere Erfolge wirken sich äußerst positiv auf den Gesamtverlauf aus, da Erfolge nachhaltig motivieren, „dran“ zu bleiben.

Hintergrund ist die sogenannte „Programmierbarkeit“ des Gehirns. Über die Nutzung von kleinen Erfolgserlebnissen lässt sich das menschliche Gehirn intensiv und nachhaltig neu konditionieren.

Das grundsätzliche Verhalten wird sehr stark von unterbewussten, ehemals erlernten Verhaltensmustern dominiert. Die ungewollten Verhaltensmuster, wie beispielsweise eine chaotische Lebensweise, müssen sukzessive mit gewünschten Verhaltensparametern überschrieben werden.

Ursachenforschung betreiben – nur wer Probleme erkennt, kann sie lösen

Der Hang zu einer ungeordneten Lebensführung kann vielschichtige Gründe haben. Diese Gründe, also die Auslöser selbst, müssen erkannt und dann systematisch eliminiert werden. Speziell dieser Aufgabenbereich ist nicht unbedingt die einfachste Sache – sie ist aber elementar wichtig und darf deshalb auch nicht außen vor gelassen werden, wenn man sein Leben komplett umkrempeln möchte.

Der Verstand, genauer gesagt das Unterbewusstsein, ist der Schlüssel zu allem, das verändert werden soll.

Erstaunlicherweise spielt es im Grunde keine Rolle, welcher Art die Veränderung sein soll: ob man mit dem Rauchen aufhören oder häufiger Sport will, ob man seinem Lebenspartner mehr Aufmerksamkeit oder mehr Zeit mit den Kindern verbringen will – all das lässt sich im Unterbewusstsein verankern, wenn das Gehirn entsprechend konditioniert wird.

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Zuckerbrot & Peitsche – Das Bismarck´sche Prinzip der emotionalen Verstärker

Schon Otto von Bismarck wusste, wie man im übertragenen Sinne Dinge in die gewünschte Richtung lenkt: Funktioniert etwas gut, gibt es eine Belohnung. Werden Fehler gemacht, gibt es eine Bestrafung.

Natürlich muss alles im Verhältnis miteinander stehen, denn schlussendlich soll das eigene Verhalten und Denken umprogrammiert werden. Auch unter diesem Gesichtspunkt machen die kleinen Etappenziele durchaus Sinn, denn nur mit positiven Eindrücken und Erfahrungen lässt sich das große Ziel langfristig erreichen und nachhaltig festigen.

Raus aus dem Geist, hinein in das wahre Leben

Bei allen theoretischen Vorbereitungen kommt irgendwann der Zeitpunkt, zu dem die vielen gesammelten Erkenntnisse in das praktisch gelebte Umfeld integriert werden müssen. War die Vorbereitung gut, sollte es hier weniger Probleme geben, die anstehenden Punkte entsprechend ihrer Relevanz abzuarbeiten.

Wem der theoretische Teil nicht so gut liegt (gemacht werden muss er aber dennoch), kann sich auch an die Umsetzung einzelner Teilbereiche im praktischen Segment versuchen. Immerhin geht es um Ordnung – Ordnung beginnt im Kleinen und lässt sich dann immer mehr ausweiten.

Ordnung ist nicht dasselbe wie Sauberkeit

Häufig wird Ordnung halten mit Sauberkeit verwechselt bzw. gleichgestellt. Das Eine hat aber mit dem Anderen nur bedingt etwas zu tun. In der Regel sind auch unordentliche Menschen durchaus in der Lage, ihr Umfeld sauber zu halten.

Staub wischen, Staubsaugen, Abwasch und Wäsche machen – all das können unordentliche Menschen durchaus aus. Sie scheitern eher an einem fehlenden Ordnungssystem, wie es beispielsweise bei Sammlungen, Papierkram usw. notwendig ist, um die Übersicht behalten zu können.

Entweder landet die gesamte Korrespondenz in Schubladen oder wird unsortiert einfach dorthin abgeheftet, wo noch etwas Platz ist. Genau da beginnen dann auch die Probleme, denn wenn das eine oder andere Schriftstück gesucht wird ist es äußerst schwierig und mühsam, sich durch den ganzen Wust an unsortiert abgelegten Zetteln zu kämpfen.

Leider ist es dann auch häufig so, dass diese Menschen nicht genau wissen, wie sie überhaupt ein vernünftig nutzbares Ordnungssystem auf die Beine stellen sollen, mit dem sie im Nachgang Ordnung halten und arbeiten können.

Ordnerrücken, Reiter und mehr

Es liegt in der Natur der Sache, dass Ordnerrücken zweckmäßig beschriftet werden müssen, um damit ein Ordnungssystem aufbauen zu können. Dazu auch gleich ein kleiner Tipp: es lohnt sich, Ordnerrücken wirklich sauber und gut lesbar zu beschriften. Handschriftlich gekritzelte Kürzel funktionieren für einen kurzen Moment, aber mittel- und langfristig verfehlt diese Beschriftung ihre Wirkung vollständig.

Besser ist es, sich bei der Beschriftung mühe zu geben – im Idealfall sollte man sie sogar ausdrucken. Damit ist die gute Lesbarkeit gewährleistet und durch die akkurate Ausführung reduziert man den psychologischen Widerwillen, dieses Ordnungssystem am Laufen zu halten.

Das Gleiche gilt natürlich auch für die Register, die verwendet werden. Im Handel gibt es jede Menge unterschiedliche Register, die mit allerlei verschiedenen Dingen beschriftet sind.

Meist passen diese Beschriftungen aber überhaupt nicht zum tatsächlichen Bedarf – hier macht es Sinn, sich individuelle Etiketten auszudrucken, mit dem man die einzelnen Beschriftungen anfertigt. Das erzeugt gute Lesbarkeit und wirkt „ordentlich“ – eben genau so, wie es eigentlich sein sollte.

Es ist keine Schwäche, um Hilfe zu bitten

Es gibt wirklich sehr viele Menschen, die mit der Erstellung und Pflege eines vernünftigen Ordnungssystems überfordert sind. Auch wenn der eigene Stolz möglicherweise im Weg steht sollte man sich dazu überwinden, im direkten Umfeld um Hilfe zu bitten. In der Regel haben die Menschen aus dem direkten Umfeld (Freunde/Familie) ganz gute Ideen, wie die neue Ordnung gestaltet werden kann und, auch das passiert gelegentlich, es wird direkt mit angepackt.

Man sollte sich prinzipiell nicht zurückhalten, wenn man Hilfe benötigt. Wer im umgekehrten Fall bereit ist, auch selbst mit anzupacken, wenn Hilfe Not tut, muss sich für fremde Hilfe nicht schämen.

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