Weihnachten

24.12 Weihnachten

Aber was ist Weihnachten eigentlich in der heutigen Zeit? Ist es noch immer die besinnlichste Zeit des Jahres?

Es gibt viele Kritiker die meinen es sei die Zeit mit all dem besinnungslosen Drumherum wie jedes Jahr: mit kletternden Plastik-Weihnachtsmännern an jedem zweiten Balkon und stromfressenden Lichterketten an ganzen Häuserblocks, mit den von Massen gestürmten Weihnachtsmärkten mit all den viel zu süßen Cholesterinbomben, wo es hauptsächlich zu öffentlichen Glühweinbesäufnissen kommt. Die Zeit mit der Jagd nach passenden Geschenken in überfüllten Fußgängerzonen,und wo man dazwischen einen hektischen Burger bei McDonald’s isst.

Nicht zu vergessen sind die Einkaufshäuser: Hier werden die Weihnachtsmärkte gestürmt und mit ausgefahrenen Ellbogen um Weihnachtsschnäppchen gekämpft. All dies wird untermalt mit den unvermeidlichen US-Klassikern aus dem Mutterland des Weihnachtskapitalismus. Von „Jingle Bells“ über „White Christmas“ bis zu „Oh Tannenbaum“ … und nicht zu vergessen, der Megaohrwurm: Last Christmas von Wham.

Tja, ich muss gestehen, dass klingt wirklich nicht gerade sehr besinnlich.

Und dann gibt’s auch noch die Nostalgiker die behaupten, dass das eigentliche Weihnachten verschwunden und früher alles besser gewesen sei.

Der Schriftsteller und Nobelpreisträger Thomas Mann (bekannt mit dem Buch: die Buddenbrooks) notierte 1935 in sein Tagebuch kurz und knapp: „Hektisches Baumschmücken und große Ungeduld der zögernd einlaufenden Geschenke wegen.“ Es herrscht eine „festliche Unruhe“ auch es befinden sich kaum noch überschaubare „Paketlagerung im Verandazimmer“ . Zwei Jahre drauf tadelt er nur mehr: „wo ist die besinnliche Zeit geblieben?“. So viel zum dem Thema – das ist also kein Phänomen von heute. Das war schon zu Großvaters Zeiten so!

Passend dazu:  Was wünschst du anderen zu Weihnachten?

Ich jedoch finde jedoch, dass Weihnachten nun mal eine besondere Zeit ist. Weil Weihnachten weit mehr ist, als nur zu schenken und beschenkt zu werden. Mehrs als Weihnachtsmärkte und Weihnachtslieder. Für mich – und sicher auch für viele von Euch – ist Weihnachten ein Stück Kindheit. Auch heute noch. Und ein Versprechen, dass es immer wieder glückliche Augenblicke geben wird. Und wenn der eigentliche Sinn auch längst verschwunden und die Kinderfreude schon lange her sein – diese Zeit bleibt trotzdem besonders, denn sie lässt uns nachdenken, und spätestens am Heiligen Abend zur Ruhe kommen.

Und daran können wir eben durch „Jingle Bells“ & Co. an der nächsten Ecke erinnert werden … an schöne Kindheitszeiten. Wer dadurch aber nur an Stress erinnert wird, der denkt vielleicht falsch.

Ein kluger Mann sagte einst: „Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern was wir über diese Dinge denken.“

2 Kommentare

  1. Bitte Tippfehler in Überschrift korrigierne: „bloß“ schreibt sich meinem Verständnis nach immer noch mit „ß“ – Danke!

    Ansonsten spricht der Artikel mir aus der Seele: Weihnachten im Jahr 2012 ist alles, nur nicht besinnlich.

  2. Schön formuliert … aber nicht nur der Konsumwahnsinn nevt, sondern auch wie gestresst und launisch die Menschen vor Weihnachten sind.

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